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Laienspiritualität 49: Aus der Grundsatzerklärung meiner Reformierten Stadtkirche Wien,
die im Sinne der verbrieften Gleichberechtigung aller Mitglieder auch für Einzelpersonen und somit auch für mich und das Werk meiner Website gilt :

6.  Der ganzen Gemeinde ist das prophetische Amt aufgetragen. Sie ist verpflichtet, die aktuelle politische, soziale und kulturelle Situation zu analysieren und aus dieser Analyse ihr konkretes Sprechen und Handeln zu entwickeln.
Sie ist bereit, die Zukunft mitzugestalten, und ist sich bewusst, damit Konflikte zu riskieren.

19. Gott hat alle Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen und zu einem sinnvollen und menschenwürdigen Leben vorherbestimmt. Daher sucht unsere Kirche das Gespräch [...].



Gegen die riesige, menschengeschaffene religiöse Informationsflut!

"Gott geschieht": Dieser Satz mit immensen Folgen entlarvt die Unnotwendigkeiten jedes Fundamentalismus.
Gott geschieht
==> Dieser Satz ist bestätigender Weise seit 1/2012 auch im Diözese-Magazin "Evangelisches Wien" zu finden, siehe Bild rechts!

© Rudolf Fiala, 22.10. 2010    

Der oben angekündigte kleine Satz macht eigentlich ALLES unnotwendig, was sich Menschen in den Jahrtausenden je für oder gegen Gott ausgedacht haben.

Wie Biblizismus, Fundamentalismus, Traditionalismus und alle jene konstruierten Teil der Ekklesiologien, die sich mit dem "Verborgenen Gott" (Deus Absconditus) beschäftigen, IHM etwas unterstellen und IHN als Machtinstrument verwenden. Tausende Tonnen an Büchern können Gott nicht wirklicher machen. Auch die sogar vor Kurzem im Radio mit hörbarem religiösen Eifer ausgesprochene Verdammung des Begriffs "Private Offenbarung", wobei diese Verdammung völlig absurd wird, wenn man das solitäre angebliche Geschehen bei der Wandlung vom Saulus zum Religionsgründer Paulus bedenkt.
Schlicht eine "private Offenbarung"! ==> Paulus ein Esotheriker?

Nicht überflüssig werden allerdings meine bei jeder Abhandlung (außer dieser hier) ganz oben angeführten Worte nach "Laienspiritualität" zur Bewusstmachung der Eigenverantwortlichkeit. Auch nicht die gleichsinnigen Worte Prominenter.


Helfen wird Ihnen der kleine Satz allerdings nur, wenn Sie ihn verinnerlichen können, also ihn emotional glauben können.
Völlig unabhängig davon, ob der Satz wahr ist oder nur eine Illusion.

Zu diesem kleinen, für den gläubigen Menschen trivialen Satz geht es hier ==> zum Satz

Sollte es für Sie unmöglich sein, diesen Satz zu akzeptieren, sind Sie mit einiger Wahrscheinlichkeit Atheist.
Und vielleicht ein viel bessere Mensch als so mancher traditionalistischer Christ.
Zusätzlich ist auch eines sicher, wie der evangelische Theologe Rudolf Bultmann sagte: "Gott ist ganz anders"!
Auch vermutlich in Seinen eigenen Regeln
, auch für Atheisten, gegenüber der menschengeschaffenen.
 

Gott geschieht !


Ist der Inhalt dieses Satzes unethisch? Ich glaube nicht!
Ist der Inhalt dieses Satzes unästhetisch? Ich glaube nicht!
Ist der Inhalt dieses Satzes unbarmherzig?  Ich glaube nicht!

Schenkt mir der Inhalt dieses Satzes wahre Freiheit? Ja; das weiß ich!

Ist der Inhalt dieses Satzes unrealistisch? Beweisen Sie es!

Sie müssen diesen Satz nicht glauben, vielleicht dürfen Sie das gar nicht.
Doch ausschließlich Ihre eigenen Empfindungen können Ihre Wahrheit verifizieren!
So wie dieser Fläche von Punkten unterschiedlicher Farbtemperatur
von Ihrem Gehirn der Begriff "Rose" zugeordnet wird.





Den vereinbarten Sprachbegriff "Rose" können Sie anhand Ihres Wissens zuordnen.

Dazupassend gefunden am 2.12.2010 bei Gerhard Staguhn, Das Lachen Gottes: Veröffentlicht 1990, daraus auf Seite 58:
„.... Von der Unendlichkeit ergriffen zu sein bedeutet, auch im Glauben ständig voranzugehen, Grenzen zu überschreiten,
sich nicht einzunisten in einem starren Glaubenssystem und sich's darin wohl sein zu lassen, oder gar zurückzugehen zu den
heidnischen Glaubensformen des Okkulten und Magischen. Was wir glauben, muss mit dem im Einklang sein, was wir wissen.
Ansonsten verkommt der Glaube zum Aberglauben und zum Götzendienst. ...”

Und wenn wir nichts wissen können, wie über den prinzipiell unerkennbaren Gott?
"Wovon man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen." - Ludwig Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, 7

Dort, wo nicht geschwiegen wird, liegt oft der Verdacht einer tatsächlichen "Sünde" nahe! Nämlich der "Sünde" gegen die (vererbte)
gottgegebene Intelligenz mittels aggressiver Wahrheitsansprüche selbstzufriedener Gruppierungen durch die Jahrtausende!
Ob Gilgamesch-Epos, ob die apokalyptische, ziffernspielerische Offenbarung eines Johannes, über Wagners Ring, angeblich
gerechtfertigter Judenverfolgung, bis zur angeblich gelungenen Urknallsimulation im LHC mit total von der Ersten Ursache entfernten
Randbedingungen: Alles Wahrheitsunterstellungen zur Wichtigtuerei und/oder machtvollen Beeinflussung großer, nicht ausreichend
gebildeter und/oder informierter Zuhörermassen mit u.U. nicht besonders hoher Intelligenz! Geldspendende, alles glaubende Melkkühe.
Wobei als völlig verwerflich dazukommt, dass politische  (Melkkühe corr.) Kuhmelker prinzipiell fremdes Geld weitergeben und zur Verarmung beitragen.

Nun, das unlösbare Grunddilemma von uns Laien: wir müss(t)en glauben, was andere angeblich wissen.
Die Fachleute haben Pech: Das Postulat des "Deus absconditus" ("Verborgener Gott") beinhaltet, dass es nichts zu erkennen gibt!
Woraus schlüssig folgt: Was Ekklesiologen gar nicht erkennen und wissen können, müssen/brauchen wir auch nicht zu glauben.
Auch wenn Biblizismen, Fundamentalismen, Evangelikalismen, Traditionalismen und Folklorismen uns zu "glauben" zwingen möchten.


                       
Sören Kierkegaard, 1813-1855:
In unserer Zeit glaubt man, das Wissen gebe den Ausschlag. Und wenn man nur die Wahrheit zu wissen bekomme, je kürzer und geschwinder, desto besser, so sei einem geholfen. Aber Leben ist etwas ganz anderes als Wissen!



Rudolf Fiala