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Gegenbeweis für das Zeitparadoxon    

Oder: Die (göttliche) Ewigkeit ist das ewige JETZT
 
© Rudolf Fiala,  22. 5. 2006,  Revision 5. 2008 , check 2.6.2022

Das Zeitparadoxon und seine scheinbar vorhandenen Variationen ist ein interessantes Gedankengebilde.

Nachdenkliche Science-Fiction Leser neigen zu einem Gedankenansatz, der schlüssig beweist, dass Auswirkungen in der Gegenwart aus der Zukunft ja dann a priori schon vorhanden sein müssten.
Dem wäre(!) zuzustimmen und mich amüsiert in diversen Filmen und Romanen immer diese von den Autoren nicht beachtete Logik bei Darstellung von Zeitparadoxa.

Vor Kurzem war zu lesen: "Es muss daher eine Sperre geben!" Natürlich gibt es die und sie ist wie alles in der Natur ganz einfach und am denkbar niedersten Energieniveau. Die Natur luxuriert nicht!

(Zur zweiten "Sperre" weiter unten, 22.6.06)

Besonders wenn man den Zeitbegriff etwas mehr eingrenzt. Denn: Was ist Zeit?
Nämlich nichts anderes als der Ablauf von Veränderungen, wobei wir trotz der ausgeklügeltsten Femtosekunden-Forschung noch immer nicht wissen, wie das als "Zeit" abläuft.

Einfaches Beispiel: Aus 2 chemischen Verbindungen wird etwas anderes.
Was geschieht jetzt genau im Moment der Umstrukturierung?

GENAU in dem Moment, in dem irgendwas von Verbindung 1 auf Verbindung 2 übergeht? Welche ZEIT vergeht dabei?

Noch ein viel trivialeres Beispiel: Ich betätige meine PC-Tastatur: Mein Finger schwebt über der Taste und sinkt auf sie herab.
Während das Absinkens verlässt er ja erkennbar den Ort seiner MOMENTANEN Anwesenheit. Wenn die Zeit wirklich gequantelt ist und die Elementarteilchen meines Fingers im Zeitquant (n) gerade "irgendwo und irgendwie" mit dem Aussehen meines Fingers am zugehörigen Ort (n) sind, was geschieht dann beim Übergang von Zeitquant(n) zu Zeitquant(n+1) und Ort(n) zu Ort(n+1)? Gibt es meine Finger doppelt, nämlich in Ort(n) und Ort(n+1) oder dazwischen gar nicht? Oder bewegt sich mein "Feld" Finger im Raum? Im gequanteltem? Der Advocatus diaboli lacht.
(All das hat nichts mit der Unschärferelation zu tun, es geht hier nicht um "Messen", sondern schlicht Orts-VERÄNDERUNG")

Diese Beispiele könnten ein sehr grober - zugegeben - Teilbeweis sein, für das denkbare und noch nicht widerlegbare mögliche Ergebnis aus der Femtosekundenforschung: Es könnte gar keine Zeit als "Zeit an sich" geben und schon gar nicht gequantelt.

Zurück zum Kern dieser Betrachtung:
Also möglicherweise gibt es die "Zeit an sich" gar nicht. Vielleicht aber doch; ist letzlich unwesentlich.

Aber eines ist sicher: Es "gibt" auch die Vergangenheit nicht, nur ihre Spuren. Genau so wenig wie es "Die Zukunft" angreifbar gibt.
Und in etwas, dass es nicht "gibt" - gibt im Sinne einer wirkenden Präsenz - kann irgendetwas auch nicht zurückspringen.

Jede Veränderung von Zustand 1 zu Zustand 2 geht in Richtung unserer Hilfsdimension "Zeit" bezw. es wird diesen einander folgenden Zuständen ein von uns geschaffener Zeitstempel aufgedrückt, von dem eben gar nicht bekannt ist, ob es ihn "an sich" überhaupt gibt.

Das ist die "tatsächliche Sperre", allerdings nicht eine energetische oder materielle, sondern schlicht die Negation jeder Rückbewegungsmöglichkeit, weil das "Ziel" dieser Rückbewegung gar nicht mehr "existiert"! Sondern nur mehr die SPUREN dieser Vergangenheit, die sich völlig parallel mit uns auch im "Zeitfluss"(!??) verändern.

Interatomar und grobstofflich. Oder wenn man es auf die Spitze treibt: Das Feld, das uns Stofflichkeit VORTÄUSCHT, befindet sich natürlich auch dauernd in feldspezifischer Veränderung. Z.B. der Elektronenschalen etc. etc... samt aller möglichen fehlerhaften Prozesse.
Daran ändern auch Superstrings und andere Gedankenkonstrukte bis zum Urknall nichts.


Apropos scherzhaft - oder doch nicht? - zum (1.) Urknall: Wieso wusste der, wie er zu knallen hat? Auch weil er doch aus dem Nichts, dem absoluten Nichts - "Singularität", so eine Schnapsidee: Nichts, eben Nichts; wo wäre denn die unendlich gekrümmte und unendlich dichte Singularität hergekommen? - zu knallen begann?

Zusammengefasst: Es gibt Vieles was wir nicht wissen und es nie wissen werden/können....
Wie uns Kurt Gödel genial bewiesen hat. Der im Jahr 2006 100 Jahre alt gewesen wäre.
 
Und Hawking? Von wegen Urknall: 

Sein Konstrukt bezieht sich auf die Zeit NACH dem UR-START des Prozesses, nicht auf die "Zündung".
Auch Stephen Hawking (Buch "Eine kurze Geschichte der Zeit") und Roger Penrose unterliegen dem Gödel'schen Unvollständigkeitsprinzip, auch wenn sie noch so dagegen ankämpfen.

Hawking hat halt ein nettes, im Sir Popper'schen Sinne weder bestätigbares, noch widerlegbares Buch geschrieben. Purer Glaube unter dem Deckmäntelchen einer konstruiert konsistenten Wissenschaft ohne jeden praktischen Totalbeweis. Zu dem es heute 2008 sehr ablehnende Meinungen von Wissenschaftlern gibt.

Wie viele andere absolute oder absolutistische Wahrheitsansprüche, die auf Schein-Konsistenzen basieren, die unter Umständen Jahrhunderte lang frisiert ("gepflegt") wurden, um eben dem "Schein" der "Konsistenz" zu entsprechen.

Dem phantasiebegabten Leser meiner Abhandlung werden garantiert genügend Beispiele aus Religion, Politik, Volksbefragungen etc. bis zur modernen Produktwerbung einfallen. Pseudo-Konsistenzen in unüberschaubaren Mengen.

Und dort, wo nicht einmal eine winzige Pseudo-Konsistenz herstellbar war, hat man die Menschen mit brutalen Machtmitteln oder Abhängigkeiten "angepasst".

Ein typisches Beispiel für erzwungene, nicht beweisbare Konsistenz: Die Allmacht und Allpräsenz Gottes. Da sich beides kaum mit den täglichen Erfahrungen deckt, wird die Pseudokonsistenz durch viele Theologen mit folgendem Satz seit Jahrhunderten erzwungen: Wir sind zu "klein", "unbedeutend", "dumm", "etc.", um den "Plan des Allmächtigen" zu erkennen. Dass es für den gläubigen Menschen noch andere Denkansätze gibt, die dieser erzwungenen Konsistenz gar nicht bedürfen, kommt im Programm der strengen Dogmatik einfach nicht vor.
Wo der "Allmächtige" nicht in das politische Denkschema passte, war es halt dann die "Vorsehung", oder die verzerrte(!) Prädestinationslehre besonders in Amerika. Wohin das geführt hat, ist ja deutlichst in der Weltpolitik erkennbar.

Und die Intelligenz-Eliten, denen der so gerne zitierte Satan in einem Eingottglauben suspekt ist, erzeugen ihre  Konsistenz in Anerkennung einer "Hellen und Dunklen Seite Gottes". Klar, wenn Er omnipräsent und omnipotent ist, ist ER ja für "das Böse" genau so zuständig wie für "das Gute".
 
Das Problem mit "gut" und "böse": Fast alles, was der Mensch als "gut" bezeichnet, führt die Menschheit immer schneller in den kollektiven Untergang.
Beispiel: Man stelle sich ein "gutes" Europa ohne Kriege und Krankheiten seit A.D.1000 vor. Und die daraus durch 1000 Jahre unbehindert entstandene Bevölkerung mit exponentiellem Wachstum und die daraus errechenbare Bevölkerungsdichte für 2006. Bei etwa linearem Wachstum der Resourcen......

Ach ja, Pseudo-Konsistenz..., fast vergessen: Science Fiction! Aber die maßt sich keine Realitätsansprüche an!

22.6.06, Die Zweite Sperre:

Sie ist genau so trivial wie das oben Erwähnte:

Wenn ein Zeitsprung tatsächlich möglich wäre, wo sollten wir da landen?

Wir bewegen uns auf einer relativ komplizierten dreidimensionalen Zykloiden-Bahn durch das Weltall, eine Sekunde später sind wir schon um viele dreidimensionale Kilometer weiter:

1) Erddrehung
2) Erde/Mond-Schwerezentrum um die Sonne
3) Sonne-Eigenbewegung in der Galaxis
4) Rotation der Galaxis
5) Flugbahn der Galaxis
6) Expansionstheorie

WO sollten wir denn da hinspringen?

Ob da voll variable Wurmlöcher  :-) wirklich helfen würden?

Nochmals: Es gibt nur ein "Heute" = JETZT; sonst gar nichts!

Und die verblüffene religiöse Erkenntnis daraus: Auch für einen Gott! Von dem schon das alte Testament sagt: Er IST, der Er ist (JHWH).  "Ist" - und nicht "war" oder "wird sein".


Rudolf Fiala