Abhandlung 69, verkürzt 9/2016:
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Gottesteilchen? Dem Higgs-Boson steht dieser Ehrentitel kaum zu.
Dann eher schon dem vom Menschen eigenproduzierten Oxytocin-Molekül !

(Für jene, die an den Teufel glauben wollen, das gefäßverengende Teufelsteilchen:
Phosphodiesterase-5)

© Rudolf Fiala, 31.3.2013, Ostersonntag; letzte wichtige Ergänzungen: 5.6. und 4.7.     rev.,gekürzt und migriert 22.05.2022

 
Das Higgs-Boson ... wir haben doch alle das Getöse rund um das schon im Jahr 1964 vorhergesagte Teilchen miterlebt.
"Gottesteilchen", "Elementarteilchen-Masseverleiher", "Letzte, jetzt gefüllte Lücke des Standardmodells" und was der euphorischen Worte noch mehr verbreitet wurden.
Dass es dem Standardmodell an Vollständigkeit mangelt ist kaum verwunderlich; "Modelle" haben das halt so an sich.
Beispielsweise können die "Dunkle Materie" und die "Beschleunigte Expansion des Alls" damit nicht erklärt werden.

Freilich könnte man im "Panentheistischen Gottesbild" alles als Gottesteilchen bezeichnen, egal ob es sich um das Higgs-Boson, das Blei einer Gewehrkugel, die gefäßverengende
Phosphodiesterase-5 und deren willkommenen Hemmern, oder schädigende, hochradioaktive Transurane handelt. Oder um die Moleküle künstlicher giftiger, lebensschädigender Substanzen wie Phtalate.
Das ewige Rätsel ist, dass ein "allmächtiger" Gott nicht nur für das offensichtlich/vermutlich "Gute", als auch für das offensichtlich/vermutlich Böse zuständig sei. Die ewige Diskussion über die "Helle und Dunkle Seite Gottes"!


Durchaus möglich, dass es Physiker gibt, die den Begriff "Gottesteilchen" für das Higgs-Boson als passend empfinden.

Rolf-Dieter Heuer, Generaldirektor des CERN, wurde von einem Journalisten folgende Frage gestellt:

"Das Higgs-Boson wurde oft als Gottesteilchen bezeichnet. Steht die Teilchenphysik im Widerstreit mit der Religion?"


Zitat Rolf-Dieter Heuer:

Nein, wir stehen vielmehr im Dialog mit der Religion und der Philosophie.
An den
Begriff „Gottesteilchen” habe ich mich gewöhnt, aber ich mag ihn nicht besonders.
Er ist mir zu hoch gegriffen.

".... zu hoch gegriffen" Als Generaldirektor des CERN weiß er sicher, wovon er spricht.

Also: Higgs-Boson ... nix Gottesteilchen.

Könnte es aber andere Stoffe geben, die dem "Deus caritas est" ("Gott ist Liebe") viel eher entsprechen können?
Könnten wir das vielleicht sogar wissenschaftlich oder - noch ursprünglicher - durch unsere eigenen Erfahrungen begründen?

Als erster Kandidat steht auf meiner persönlichen "Hitliste" das eigenproduzierte Hormon Oxytocin, dessen Segnungen im Alltag, sowohl kurzfristig als auch langfristig bestens dokumentiert sind.


Denen nur wenige bekannte Nachteile gegenüberstehen:

- Oxytocin kann bei gleicher Kalorienzufuhr das Körpergewicht erhöhen. Ein "ruhigerer" Tagesablauf verbraucht schlicht weniger Kalorien.

- Situationen, in denen aggressive Reaktionen notwendig wären, werden gedämpft und die Reaktionsgeschwindigkeit und -amplitude verringert.
Was in lebensbedrohlichen Situationen - sei es als Angegriffener, aber auch z.B. im Straßenverkehr - hinderlich sein könnte.
Oxytocin ist eben ein Antagonist der Stresshormone und kann zum Schutz eines geschädigten Kreislaufsystems (hoher Blutdruck, Aneurismen, "Streithansel-Syndrom") wirksam beitragen.

- Entscheidungen und/oder Verhalten unter Oxytocineinfluss sind für "nüchterne" Menschen manchmal nicht nachvollziehbar.
Wobei die "Nüchternheit" ethisch, ästhetisch und spirituell gesehen sicher nicht die "bessere" Bewertungsbasis darstellt. Sie ist in unserer entseelten Welt leider nur die übliche, allen vertraute Norm/Zwangsnorm.


Gebräuchliche Fehlmeinungen
über Oxytocin:

- Oxytocin sei ein durch den Orgasmus erzeugtes Hormon zur Bindungsverfestigung
Das ist zwar nicht ganz falsch, aber Oxytocin ist in Gehirndrüsen schon vorhanden, quasi zwischengespeichert - und wird durch
"Wolke7"-Gedanken wirksam, also an den Körper und seine Rezeptoren ausgeschüttet.
Es ist somit wesentlich an Zärtlichkeits-Gedanken und -Handlungen, auch ohne Orgasmus, beteiligt. Und ist nicht an die männliche Erektion gebunden.
Der weibliche Oxytocin-Spiegel kann auch durch allgemeine Massagearten gefördert werden.
Möglicherweise auch bei den wenigen Männern, die Körpermassagen zugetan sind.

- Die Möglichkeiten und Lebensqualitätsgewinne durch "Tantra-Sex" basieren ganz wesentlich auf dem Steigern des Oxytocin-Spiegels! Wobei große Teile der uralten "Tantra-Sex"-Methoden schon längstens unter dem Namen "Petting" und/oder "Carezza" bekannt sind.
Nichts Neues unter der Geschäftstüchtigkeits-Sonne.

- - "Carezza": zitiert in Amica.de:
Ähnlich dem Tantra-Sex: sexuelle Praktik, bei der nicht der Orgasmus im Vordergrund steht, sondern die „Entfaltung erotischer Energien“. Der Samenerguss wird bewusst vermieden. Diese Methode soll vor allem der Vertiefung der geistigen Verbundenheit und Entspannung dienen. Doch wohl nur wenige Menschen sind temporär zu dieser großen Selbstbeherrschung fähig.

- - - Intensiv-Petting wird von egozentrischen Penetrationsfixierten abfällig oft als "Blümchen-Sex" bezeichnet. Dabei wäre er gerade für junge Frauen gut, um ihre Sensibilität besonderer Gewebebereiche wie (beispielsweise!, gilt für alle sensiblen Körperbereiche) der Gräfenberg-Zone und andere Sensibilitätsgebiete zu trainieren und weiterzuentwickeln. Wie in der Literatur (Dr. Th. van der Velde 1926 und modernerer Nachfolger) umfangreich beschrieben!
Sogar Frauen nach der Menopause - unabhängig ob natürliche M. oder künstliche M.!! - sind  zu dieser weiterentwickelnden Sensibilisierung - dank Neuroplastizität - in großem Maße fähig!
"Faszination", egal welcher Provenienz, ist ein wesentliches Schlüsselwort!

"Tantra-Sex": Hier ein Seminarbericht

Nachtrag 4.7.13: Weiters eine englischspachige sehr interessante Abhandlung bis zum weiblichen Ganzkörperorgasmus:
http://www.tantricsecrets.com/
Dass dabei ein extrem hoher Oxytocinspiegel vorhanden ist und/oder erreicht wird, ist unbestreitbar.



Somit nun zu den Tatsachen über Oxytocin, die umfangreich im Internet dokumentiert sind:
Der Einfachheit halber von einer Zusammenfassung aus Wikipedia zitiert, wobei Sie die Verlinkungen nur beachten bräuchten, wenn Ihnen ein Begriff völlig fremd ist und auch nicht durch den weiteren Zusammenhang klar wird. Zuerst einmal alles lesen und, wenn notwendig, dann später die Verlinkungen besuchen.
Texthervohebungen mit Fettschrift von mir.

-
Oxytocin, (auch Oxitozin) ist ein Hormon und hat eine wichtige Bedeutung beim Geburtsprozess. Gleichzeitig beeinflusst es nicht nur das Verhalten zwischen Mutter und Kind sowie zwischen Geschlechtspartnern, sondern auch ganz allgemein soziale Interaktionen.

-
Das Neuropeptid aus der Gruppe der Proteohormone wird im Nucleus paraventricularis und zu einem geringen Teil im Nucleus supraopticus (beides Kerngebiete im Hypothalamus) gebildet. Von hier wird Oxytocin über Axone zum Hinterlappen (Neurohypophyse) der Hypophyse (deutsch: Hirnanhangdrüse) transportiert, zwischengespeichert und bei Bedarf abgegeben.

-
Oxytocin wurde zusammen mit dem blutdrucksenkenden Vasopressin erstmals 1953 von Vincent du Vigneaud isoliert und synthetisiert, wofür er 1955 den Nobelpreis für Chemie erhielt.[1] Heute ist bekannt, dass Oxytocin sowohl als Hormon als auch als Neurotransmitter wirkt. Die Bandbreite seiner Wirkung ist daher größer als ursprünglich angenommen.[2]
Künstliches Oxytocin hat aber u.U. bedenkliche Nebenwirkungen! Siehe hier

- Die Ausschüttung von Oxytocin wird
durch jede Art angenehmen Hautkontakt mitveranlasst. Beim Stillen durch den Saugimpuls des Säuglings, ferner durch Wärme und Massieren. Auch die Aktivität neuronaler Netzwerke des Gehirns, u. a. des Stammhirns regt diese Ausschüttung an. Die Vorgänge im Stammhirn haben die urzeitlich entstandene Aufgabe, Angst- und Fluchtverhalten zu steuern. Hier ist z. B. die Amygdala zu nennen, aber auch andere Neuronenverbände im Stammhirn, die den Herzkreislauf kontrollieren. Das Oxytocin spielt so eine wichtige Rolle bei der Stressregulierung.[2]

- Oxytocin-Rezeptoren befinden sich in verschiedenen Körpergewebearten, unter anderem in den Myoepithelzellen der Milchdrüsen, den Geweben der Geschlechtsorgane, der Nieren, des Herzens, des Thymus, der Bauchspeicheldrüse und in Fettzellen.[6]

- Oxytocin verringert den Blutdruck und den Kortisolspiegel, wirkt sedierend und kann zu Gewichtszunahme und verbesserter Wundheilung führen.[7] Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Oxytocin durch Einwirkung auf die sogenannte HPA-Achse (hypothalamic-pituitary-adrenocortical axis) die Auswirkung von Stress verringert.[8]

- Aufgrund seiner weitgehend homologen Struktur zu Adiuretin kann Oxytocin in hohen Dosen dessen Wirkung -verringerter Harndrang - haben.

- Es bestehen Hinweise, dass Oxytocin regulierend auf das Wachstum neoplastischer Zellen einwirkt.[9][10]

- Tierverhalten, dieser Abhandlung entsprechend auszugsweise: [....] Die Untersuchungen ergaben, dass Oxytocin notwendig und hinreichend zur Ausprägung der Partnerpräferenz ist. Interessanterweise scheint es jedoch nicht die Menge an endogen ausgeschüttetem Oxytocin an sich zu sein, welche das soziale Bindungsverhalten beeinflusst, sondern die spezifische Ausbildung von Oxytocin-Rezeptoren im Gehirn [...] 

Was vermutlich auch für die Bindungsfähigkeit oder aber Bindungsunfähigkeit der Menschen gilt.

Beim Menschen, auszugsweise:

- Oxytocin spielt perinatal eine wesentliche Rolle; so ist ein Anstieg der Dichte von Oxytocinrezeptoren im Gewebe des Uterus kurz vor dem Einsetzen von Geburtswehen zu beobachten.[12]

- In der neurochemischen Forschung wird Oxytocin beim Menschen mit psychischen Zuständen wie Liebe[15], Vertrauen[16] und Ruhe[17] in Zusammenhang gebracht. Diese Annahmen beruhen auf Experimenten, wie sie von Michael Kosfeld an der Universität Zürich durchgeführt wurden.

- Die Arbeitsgruppe von Beate Ditzen erforschte den Einfluss von Oxytocin, indem sie Ehepartner dazu aufforderte, ein Thema zu diskutieren, über das sie sich häufig streiten. Die Ergebnisse der Studie legen eine beruhigende und deeskalierende Wirkung des Neuropeptids nahe.[19]

- Die Arbeitsgruppe von Carsten K. W. De Dreu brachte Oxytocin beim Menschen aber auch mit defensiver Aggression gegenüber Außenseitern[20], einer Handlungsausrichtung zum Vorteil der In-Group (engl.: in-group favoritism)[21] und einer Änderung des Allianzverhaltens[22] in Zusammenhang. Siehe hier.

- Die sexuell stimulierende Wirkung von Oxytocin ist bei Tieren wiederholt beschrieben worden, eine luststeigernde Wirkung wurde aber auch beim Menschen sowohl für Männer als auch für Frauen nachgewiesen. Die beim Orgasmus freigesetzten hohen Oxytocindosen bewirken danach eine Phase der Entspannung und ggf. Müdigkeit. „Auf jeden Fall ist es vermutlich am Gefühl der engen persönlichen Verbundenheit nach einer befriedigenden sexuellen Begegnung beteiligt, so ähnlich wie es die Bindung zwischen der stillenden Mutter und ihrem Säugling verstärkt.“[23]


Zudem bewirkt die moderate Ausübung
taktiler Reizung auf das Hautorgan in rhythmischen Abständen, mit anderen Worten: das "Streicheln" eine Freisetzung von Oxytocin „und führt zu einer Beruhigung und einem Wohlgefühl, das die Bindung der beteiligten Personen verstärkt.“[23]  Und als Folge logischerweise zu einer gesteigerten Bereitschaft zu Hautkontakten, sowohl beim Empfänger, als auch beim den Erfolg verstärkend miterlebenden Spender.

- Oxytocin wird bei angenehmen Körperkontakten wie Umarmungen und Zärtlichkeiten sowie Massagen ausgeschüttet, ebenso beim Singen[24].
Eigene Anmerkung auf Empfehlung (danke): Nicht nur Singen, sondern auch die Konsumation subjektiv guter Musik, womöglich noch in einem feierlichen Ambiente und in einer entsprechend gestimmten Gruppe, können den Spiegel von Endorphinen, aber auch bei "Erinnerungsmusik", den Oxytocinspiegel anheben. (Beispiele für erinnerungsträchtige und/oder stimulierende Musik sind Debussys "Nachmittag eines Faun", die "Daphnis & Chloe" Suite Nr.2 und - nomen est omen - Scriabins "Poem der Exstase".) Das entspricht wohl dem im nächsten Absatz erwähnten Stimulationsphänomenen. Wobei die "auslösenden Erinnerungsphänomene" eben die auch dort erwähnten "psychologischen Mechanismen" sind. Hier besteht zum folgenden Absatz eine gewisse Redundanz bei allerdings schon im vorhinein genauerer Detailbeschreibung.
Allerdings (meine Ergänzung): Die "Rückenschauer" bei den kaum zählbaren Todesopern bis zu den begafften Hinrichtungsszenen noch im 20.Jhdt samt früheren Hexenverbrennungen haben mit hoher Wahrscheinlichkeit überhaupt nichts mit Oxytozin zu tun.
Vojeurismus, auch Todes-Vojeurismus - wenn auch nur bei gespielten Todesszenen - unterliegt anderen innersekretorischen Vorgängen.
Auf dem "grauslich schauerlichen" Musiksektor ohne Gesang sei hier noch Strawinskys Frühlings-Opferung (Le Sacre du Printemps) erwähnt; eine Zumutung für jeden gesund empfindenden Menschen - auch als "Absolute Musik" ohne assoziativen Ballettgetümmels auf einer Bühne.
Auf dem religionsverkorksten Sektor sei hier der letzte Akt des "Tannhäuser" bei genauer Beachtung/Mitlesung des Textes erwähnt.

Weiter mit Wikipedia:
- Forschungen deuten darauf hin, dass eine Freisetzung von Oxytocin durch angenehme Sinneswahrnehmungen wie Berührungen und Wärme, durch Nahrungsaufnahme, durch Geruchs-, Klang- und Lichtstimulation sowie durch rein psychologische Mechanismen ausgelöst werden kann,[25] insbesondere infolge einer entsprechenden Konditionierung;[7]  
Meine Ergänzung:  Erlernen von Reiz-Reaktionsmustern, die aber gerade in stark seelischen Bereichen auch mit dem Willensakt der Partnerakzeptanz verbunden sind. Beweis: Partnerabhängig unterschiedliche Lubrifikation, Reizannahme und Orgasmusgeschehen.
Weiters ist damit erkennbar, dass Oxytocinwirkungen auch alleine durch psychogene Vorgänge ausgelöst oder mitausgelöst werden können, wie Phantasien, Vergangenheitsprägungen, extremes Wunschdenken etc. bis zum "Braut Christi Phänomen" und/oder der "Gottesmutter"-Verehrung.....

- Im Gehirn wird es zudem bei Stress schützend(!) freigesetzt.[26]

- Die Forschungsergebnisse haben dazu geführt, dass Oxytocin in der Öffentlichkeit gelegentlich als Orgasmushormon, Kuschelhormon oder Treuehormon diskutiert wird.[27][28] Tatsächlich ist die Signifikanz von Oxytocin für Fühlen und Handeln in zahlreichen Studien bestätigt, allerdings ist zu beachten, dass psychische Zustände wie zum Beispiel „Liebe“ keinen einheitlichen biologischen Phänomenen entsprechen.

- Die vielfältigen Auslöser für eine Oxytocin-Ausschüttung werden als mögliche Erklärungen für die Wirkungsweise alternativer Heilmethoden wie Hypnotherapie und Meditation herangezogen.[7]  Interessant ist in diesem Zusammenhang auch das "Heiler"-Phänomen als de iure Placebo-Effekt.

- Oxytocin ist auch Gegenstand der Forschung in der Psychologie bei der Erforschung von Sozialphobien und verwandten Störungsbildern.[29] Neuesten Ergebnissen zufolge könnte das Hormon auch gegen Schizophrenie und Autismus (besonders bei schwachen Formen) wirken und bei Patienten für mehr Vertrauen sorgen.[30]

Ende der Wikipedia-Informationen

- In dieser Wikipedia-Darstellung wurde leider auf den massiven Oxytocin-Einfluss auf die (männlichen) Cowperschen Drüsen und ihre funktionellen weiblichen Verwandte, die  Skene-Drüsen (die aber entwicklungsgeschichtlich der Prostata entsprechen sollen), vergessen. Somit sei das jetzt nachgetragen. Achtung: Das Foto der Verlinkung ist aber leider durch die fingermanipulierte Darstellungsform (bessere Darstellung hier) ziemlich unrealistisch !

Nachtrag 24.4.13: Zu Liebe-Mangel und somit Oxytocin-Mangel, samt weiteren Enzymmängel:

Zitat: Der Staufer Friedrich II. und der Schottenkönig Jakob IV. ließen im Mittelalter Spracherforschungs-Experimente durchführen. Sie nahmen neugeborene Kinder ihren Eltern weg und gaben sie in die Obhut von Fremden. Diese wurden angewiesen, „die Kinder nie anzusprechen und sie nur mit dem Lebensnotwendigen zu versorgen, sie zu baden und zu reinigen und sie zu säugen, aber niemals mit ihnen zu schmeicheln oder mit ihnen zu reden.“ Doch beide Versuche endeten tragisch, denn die Kinder starben alle. Sie konnten nicht ohne körperliche und liebevolle Zuwendung ihrer Ammen und Nährmütter leben.

Ähnlich tragische Folgen ergeben sich bei erwachsenen, vereinsamten Menschen, deren Zahl durch die generelle Erhöhung der Lebenserwartung immer mehr ansteigt.


Sonstiges Wissenswertes
, zusammengefasst aus mehreren Publikationen:

1) Oxytocin wird auf natürlich Art im Körper wieder abgebaut. Über eine psychisch wirksame Halbwertszeit oder Abklingdauer - außerhalb der Verwendung  bei Oxytocingaben zwecks Steuerung des Geburtsgeschehens - habe ich leider nichts gefunden.

2) Es gibt auch Oxytocin-Medikamente in Form von Nasenspray und Tabletten. Nachteile hier klicken

3) Es gibt mehrere künstliche Antagonisten zwecks wirksamer Verhinderung einer Frühgeburt um ein paar Tage. Als signifikanteste Nebenwirkung - kaum überraschend nach den Wirkungs-Beschreibungen des Oxytocins in dieser Abhandlung - wird beschleunigter Herzschlag (Tachycardie) vermerkt
Über psychische Auswirkungen (Wohlbefinden) fand ich nichts vermerkt. Die Indikation in der Geburtshilfe, die ja einen Notfalls-Charakter hat, macht derartige Überlegungen irrelevant.

4) Ein natürlicher Antagonist ist auch Testosteron. Was teilweise die Beziehungsunfähigkeit der "Machos" erklärt.
» Meanwhile, elevated testosterone can suppress oxytocin and vasopressin. There is good evidence, Dr Fisher said, that men with higher testosterone levels tend to marry less often, be more abusive in their marriage, and divorce more regularly. The reverse can also be true. If a man holds a baby, levels of testosterone go down, perhaps in part because of oxytocin and vasopressin going up. «

5) Dem gegenüber werden die Oxytocin-Wirkungen durch Östrogene gefördert. Was auch die manchmal besserer Beziehungsfähigkeit Testosteron-gebremster älterer Männer erklärt, die im allgemeinen ja ein wesentlich höheres endogenes Östrogen/Testosteron-Verhältnis haben, als in "jungen" Jahren. Vorausgesetzt diese älteren Männer sind überhaupt noch an Beziehungen interessiert, und sind weiters auch noch ausreichend gesund dafür. 
Nachtrag 5.6.2013: Ich habe bewusst "gesund" geschrieben, denn eine temporäre oder permanente erektile Dysfunktion hat bei entsprechender Sympathie oder einer liebeerfüllten Beziehung nahezu keinen hemmenden Einfluss auf das Oxytocin-Geschehen während eines Verkehrs und/oder manueller/anderer Stimulation (Petting und/oder Tantra-Sex.)
Ja, sogar das Gegenteil ist der Fall, weil ein zwingender, schnell erleichtender Ejakulations-"Wunsch" samt der Folgeerscheinungen (Spannungsende, "Pulver verschossen"-Effekt) wegfällt.

6a) Oxytocin-Hemmer, quasi sogar schnell wirksame Oxytocin-Killer bei und nach dem Coitus, sind (fast?) alle Suchtmittel, insbesondere Nikotin. Auch als Pflaster oder Kaugummi.
Hohe Alkohol-Dauerspiegel, besonders durch harte Getränke, sind Oxytocin-hemmend. Trotz der kurzfristig enthemmenden, oder sogar sozial förderlichen ("Heurigenseeligkeit") Wirkung. 
Woraus folgt: Will man ganz bewusst die "maximalen Freuden" eines hohen Oxytocinspiegels samt ggf. liebevoller Gedanken ("Wolke7") möglichst langfristig (ggf. ein paar Tage) (weiter-)genießen, ist die vorherige und/oder nachherige großvolumige Einnahme (Missbrauch) von sogar legalen Suchtmitteln kontraproduktiv!

6b) Ein psychischer, extrem wirksamer Oxytocin-Hemmer ist Ekel, sowohl als Erwartungsekel (Schutzekel) als auch Vollzugsekel ("seelisch misslungener", u.U. persönlichkeitsverletzender One Night Stand, aber auch erzwungene Sexualpraktiken). Weiters als subjektiver, vielleicht auch überraschender Geruchsekel vor künstlichen Gerüchen, aber auch den konsumationsbedingten Ausdünstungen, oder aber auch Atemgerüchen von RaucherInnen! 
Die Industrie täte gut daran, manche Deos oder Parfums auf eine allgemeine, möglichst vielen Menschen entsprechende "Partnerverträglichkeit" testen zu lassen. Und das sogar unter Einbeziehung territorialer und/oder temporaler/epochaler  Geruchsgewohnheiten. Das früher hochgelobte "Chanel 5" ist für viele Mitteleuropäer in den Mischungen rund um/ab 1970 schlicht grauslich.

Ein der Natur entsprechender leichter(!) Schweißgeruch eines geliebten Partners ist allemal Oxytocin-förderlicher als irgend eine Übertünchungsspezialität. Die, nebenbei erwähnt, ja die Gesamtbelastung an eigentlich unerwünschten, chemischen Partikeln in der persönlichen Umgebungsluft und/oder Raumluft erhöht.
Natürliche(!) Pheromone - z.B. in der Nähe des Follikelsprungs, aber auch generell - sind dann nicht einmal mehr auf der unbewussten Ebene wahrnehmbar; schade, sehr schade!

6c) Schnell wirkende Oxytocin-Killer sind - nomen est omen - "Killerphrasen", deren Folgen der(m) Aussprechenden vielleicht(?!) gar nicht bewusst sind, wie:
"Das geht dich nichts an", "Warum willst du das wissen?",  "Einmal ist keinmal", "Ruf mich nicht an, ich ruf dich an" aber auch verbale "Vergleichsspielchen" über andere/frühere/fiktive Partner. Da muss die gehabte Oxytocinsteigerung - oder auch die gefestigte Liebe - schon besonders hoch sein, um Derartiges schadlos wegzustecken! 

Postorgastische oder orgasmuslose frustrierte Stutenbissigkeit oder Zickigkeit, aber auch die momentan negative Überbewertung eigentlich unwesentlicher Geschehnisdetails zählen auch dazu.

Besonders für Frauen traurig: Die postorgastischen Reaktionen - oder treffender Nicht-Reaktionen - von quasi Oxytocin-tauben, nachspielverweigernden Partnern.
Partnern, denen sogar jeder knapp(?) dem Orgasmus folgende - auch unspezifische - Körperkontakt unerträglich sein kann. Testosterongesteuerte (sexualorganfixierte[?]) Kuschelverweigerer eben. Gerade diese Menschen sind sehr ich-bezogen und können dem Bild des Narzissmus entsprechen. Auch nicht erfreulich für die Partner.

In diesen Bereich gehören auch die Folgen von machtausübenden, unterdrückenden, rangordnungsorientierten Quikies in den Chefetagen. Von den Frauen zugelassene "Gefälligkeiten" erhöhen garantiert nicht den weiblichen Oxytocinspiegel - im Gegenteil, purer Frust ist die Folge und weiters Angst vor der beruflichen Zukunft mit so einem machiavellistischen Cheftypen, dem nichts heilig ist..., und schon gar nicht die seelische Gesundheit seiner Untergebenen.   

7) Wie jede psychisch wirksame Substanz verursacht ein schnell eintretender Mangel an Oxytocin Entzugserscheinungen. Die besonders tragisch sein können, weil der Mensch ja an und für sich ein Beziehungs- und Berührungs-suchendes Lebewesen ist. Glücklich derjenige oder diejenige, denen ein erreichbares Ersatzobjekt oder lebendige Ersatzsubjekt(e) (Kinder, Enkel, Freunde, Haustiere, aber auch "sinnvolle, lebensnahe" Beschäftigungen) erreichbar sind.
Schwere Depressionen und sogar Selbstmorde sind oft ein viel zu spät erkanntes Signal von Vereinsamung und dem damit verbundenen Oxytocin-Mangel.
Damit wird folgerichtig (künstlicher) Oxytocinspray auch als "Gegenmittel" gegen Depressionen eingesetzt.

8) Dopamin ist funktionell ein dem Oxytocin ähnlicher Neurotransmitter, der ebenfalls für "stoffungebundene Süchte" durch Veränderungen im Belohnungssystem des Hirns aktiviert wird. Die Ähnlichkeit wird offensichtlich, wenn man Dopaminwirkungen berücksichtigt, die bereits bei Aussicht auf "Belohnung" einsetzen. Funktionelle Magnetresonanztomografien haben das bewiesen. 
Gut dokumentiertes Beispiel: Kaufsucht, unter Umständen noch gepaart mit Gier bei saisonalen Preisaktionen.

 9) Ein temporär hoher Oxytocinspiegel kann massiv die Essgewohnheiten zu weniger Kalorienaufnahme verändern. Ist in diesem speziellen Fall sogar ein Dopamin-Antagonist durch Beeinflussung der plötzlich nicht mehr wichtig erscheinenenden Essensaufnahme. Wie z.B. beim  "Erschlanken" frisch Verliebter.

10) In Mehrfachbeziehungen wird Toleranz, Akzeptanz und die gegenseitige Liebesfähigkeit mit der daraus resultierenden Zufriedenheit auch vom Oxytozin (-spiegel) wesentlich beeinflusst. Fühlt sich einer der Partner - bei unter anderem fallenden Oxytocinspiegel - vernachlässigt, ist das Scheitern vorprogrammiert. 

Und keinesfalls zu vergessen:

11) Ein andauernd oder oftmalig erhöhter Oxytocinwert erleichtert - ja garantiert - sogar die Weiterentwicklung einer jugendlich "heißen" Sexbeziehung zu einer reifen lustvollen(!) und somit zufriedenen Lebensgemeinschaft! Und natürlich auch deren Weiterbestehen in Liebe, frei von irgendwelchen materiellen oder sonstigen Abhängig- und Anhänglichkeiten.

Aus der Dopamin-, Nikotin- etc. Belohnungsforschung weiß man, dass eine erhöhte Anwesenheit dieser Substanzen und die damit verbundenen Lustgefühle zu einer Vermehrung der Rezeptoren führen. Die freilich dann verstärkt einen Mangel der Substanzen "reklamieren" und ggf. ein bereits manifestes Suchtverhalten verstärken und/oder verlängern.

Es gibt keinen Grund zur Annahme, dass diese Rezeptorenvermehrung - im Gehirn Neuroplastizität genannt - nicht auch durch Oxytocin eintritt. Sensible Nervengewebe in primären, aber auch sekundären Geschlechtsorganen der erwachsenen Frau sind durchaus "lernfähig", also "neuroplastisch" bis ins hohe Alter. Diese Tatsache ist durch viele dokumentierte Erfahrungen jenseits des 50. Lebensjahres unbezweifelbar.
Womit aber vice versa ein temporärer Oxytocinmangel in langjährig liebevollen Verbindungen unerträglicher empfunden wird als ein niederer Dauerspiegel bei "unabhängigen", instinktschwachen und/oder dauernd zölibatär lebenden Menschen dank deren wenigen - vielleicht sogar schon verkümmerten - Rezeptoren. Ein "Oxytocinmangelkater", der nach Hocherlebnissen
nach etwa 3 Tagen einsetzen kann und nichts mit eventuellen Abbauprodukten, sondern eher mit ungestillten Sehnsüchten zu tun hat - bleibt denen mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit erspart.

Modern weiterführend und hoch interessant: Umfangreiches zu Gehirnfunktionen, Spindelzellen, Neuroplastizität etc : 

http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/GEHIRN/GehirnFunktion.shtml 


Was wäre noch interessant:

A) Der temporäre und quantitative Zusammenhang - beziehungsweise Zeitablauf - zwischen Oxytocin, sympathogener Pupillenerweiterung und Gefäßerweiterung ("Sex-Flush").

B) Der Zusammenhang zwischen durchschnittlichem Oxytocin-Spiegel, dem Gewebetonus - geriffelt/rau oder prall/glatt - der Gräfenberg-Zone
samt deren Reaktionfähigkeit und der Füllung der Skene-Drüsen. Und mit der Rektionsfähigkeit neu entdeckter Empfindungspunkte/-zonen ähnlich G-Punkt, vom  Autor "A"-Punkt - Gebrauchsdetails siehe Yoni-Massage - der sogar nach Hysterektomie im Vernarbungsbereich vorhanden bleibt, genannt. 

C) Ein eventuell notwendiger Mindest-Oxytocinspiegel - im Sinne eines essentiellen Spurenstoffes -, ohne dem der Mensch (oder viele/manche Menschen) im Extremfall verhaltensauffällig, suchend unruhig und oder depressiv sein könnten. Was ja auch manche seltsamen Verhaltensweisen einsamer Menschen miterklären könnte.

D) Erforschung einer Oxytocin-förderlichen Ernährung, quasi als ein funktionelles Aphrodisiakum. Möglicherweise wäre das ein sehr anspruchsvolles Forschungsgebiet, da Oxytocin eines der zwei ausschließlich von
Neuronen der Neurohypophyse im Gehirn erzeugten Hormone ist.


  
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Mein ganz persönliches Fazit im Zusammenhang mit dieser spirituellen Website-Gruppe:

Wenn schon der Begriff "Gottesteilchen" verwendet werden kann, dann mit hoher Sicherheit
eher für das reale Oxytocin-Molekül, als für das noch immer (2016) eigentlich nebulöse Higgs-Boson.

Welches körpereigene Teilchen würde diesen Ehrentitel mehr verdienen, als ein Molekül, das uns
vor Stressauswirkungen wie Bluthochdruck, verstopften oder geplatzten Adern, Aneurismen,
langzeitlicher unnötiger Auto-und/oder Fremd-Aggression durch unbewältigte Frustrationen
und deren körperlichen und/oder seelischen Auswirkungen bewahren kann? Oder zumindest
etwas schützen kann?
Das die Einnahme von Blutdrucksenkern samt ihren unerwünschten Nebenwirkungen reduzieren kann?
Das nachweislich den Geburtsschmerz reduziert? Ggf. sogar Betäubungsmedikamente-Gaben erspart?
Oder in manchen Fällen sogar einen Kaiserschnitt?

Kennen Sie einen adäquaten "Gottesteilchentitel"-Mitbewerber?
Dann bitte ich ausdrücklich um eine hinweisende Email!


Rudolf Fiala


Ergänzungsberichte, gefunden am 11.4.2013, also nach Verfassung dieser Abhandlung:

Oxytocin: http://www.maennerarzt-linz.at/startseite_maennerarzt/der-mann-und-seine-hormone/oxytocin/
Östrogen: http://www.maennerarzt-linz.at/startseite_maennerarzt/der-mann-und-seine-hormone/oestrogene-der-maenner/
Melatonin: http://www.maennerarzt-linz.at/startseite_maennerarzt/der-mann-und-seine-hormone/melatonin/
Gonadotropin: http://www.maennerarzt-linz.at/startseite_maennerarzt/der-mann-und-seine-hormone/gnadotropine-der-maenner/
Prolactin: http://www.maennerarzt-linz.at/startseite_maennerarzt/der-mann-und-seine-hormone/prolactin/
Wachstumshormon: http://www.maennerarzt-linz.at/startseite_maennerarzt/der-mann-und-seine-hormone/wachstumshormon-hgh-sth-somatomedin/

Seitlich von den Berichten dieser Website ist eine Navigationsleiste, in denen weitere "Männerthemen" zu finden sind.

Noch für jene, die an den Teufel glauben wollen, das Penisgefäße-verengende Teufelsteilchen: Phosphodiesterase-5
Das allerdings auch seine Berechtigung hat, besonders für sexverweigernde Menschen. Und schützt u.a auch vor einem gesundheitsgefährdenden Priapismus!


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