Wieder einmal im TV
gehört: "Das abgrundtief Böse in der Welt".
Eine Fiktion, ein Phantom, eine bequeme Ausrede!
Ärgerlich ...
Aber
böse Menschen
hingegen,
die sich ihrer Bösartigkeit sogar fröhlich bewusst sind, die gibt es...
Es
ist doch so bequem, so unheimlich bequem, sich auf "das Böse in der
Welt" auszureden! Als Priester im Fernsehen quasi schulterzuckend davon
zu sprechen. "Das Böse" bekämpfen, womöglich wieder mit "dem Bösen" wie
Kriegen, Scheiterhaufen, oftmals letalen Zwangsmissionierungen bis zum
Völkermord. Die Kompetenz zur Benutzung des sanktioniert bösartigen
Verhaltens von Machthabern geht zu einem großen Teil ausgerechnet von
jenen Institutionen aus, die "das Gute" und dessen Anwendungen in ihre
Kodices, Dogmen und Kirchenregeln aufgenommen habe.
Die
"religiöse" und/oder "ideologische" Gewalt als das non plus ultra der
Machtanwendung, ohne die geringste Gefahr einer potentiellen
Bestrafung! Eine abgesicherte "Narrenfreiheit"!
Leider
können
sich die 3 abrahamitischen Religionen ohne jeden Tadelsruf auf das Alte
Testament berufen, in dem Gewalt gegen andere Menschen, Stämme, Völker
offensichtlich gottgewollt ist. Dass dabei die Bibel als die angebliche
Gotteseingebung wörtlich genommen wird, ist die typische, bequeme
Handelsweise des Fundamentalismus, der jede Kritik und in der Folge
Änderung ja ablehnt.
Somit
bietet sich als bequemes
Machtinstrument an, den Namen Gottes zu
missbrauchen um Ziele beliebiger Art zu erreichen.
Wie
es schon
von Moses bei der Tötung
der 3000 gemacht wurde.
2.
Mose 32, ab (27): http://www.bibel-online.net/buch/02.2-mose/32.html daraus:
25
Da nun Mose sah, daß das Volk zuchtlos geworden war (denn Aaron hatte
sie zuchtlos gemacht, zum Geschwätz bei ihren Widersachern),
26
trat er an das Tor des Lagers und sprach: Her zu mir, wer dem HERRN
angehört! Da sammelten sich zu ihm alle Kinder Levi.
27
Und er sprach zu ihnen: So
spricht der HERR, der Gott Israels: Gürte
ein jeglicher sein Schwert um seine Lenden und durchgehet hin und
zurück von einem Tor zum andern das Lager, und erwürge ein jeglicher
seinen Bruder, Freund und Nächsten.
28
Die Kinder
Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und fielen des Tages
vom Volk
dreitausend Mann.
Angeblich
Gott-gewollte
Gewalt, einem offensichtlichen Stammesgott zugeschrieben.
Und
weiter gehts bei Moses, also im angeblich so wichtigen Alten Testament:
Aufforderung
des Männermordes, (Jung-!)Frauenschändung und Kinderversklaverei an
anderen Völkern! Bei Moses alles zu finden!
4.
Moses 31 daraus:
1 | Und
der Herr redete mit Mose und sprach: |
2 | Räche die Kinder Israel an den Midianitern, daß
du danach dich sammelst zu deinem Volk. |
3 | Da redete Mose mit dem Volk und sprach: Rüstet
unter euch Leute zum Heer wider die Midianiter, daß sie den Herrn
rächen an den Midianitern; |
4 | aus jeglichem Stamm tausend, daß ihr aus allen
Stämmen Israels in das Heer schicket. |
5 | Und sie nahmen aus den Tausenden Israels, je
tausend eines Stamms, zwölftausend gerüstet zum Heer. |
6 | Und Mose schickte sie mit Pinehas, dem Sohn
Eleasars, des Priesters, ins Heer, und die heiligen Kleider und die
Halltrommeten in seine Hand. |
7 | Und sie führeten das Heer wider die Midianiter,
wie der Herr Mose geboten
hatte, und erwürgeten alles, was männlich war. |
8 | Dazu die Könige der Midianiter erwürgeten sie
samt ihren Erschlagenen, nämlich Evi, Rekem, Zur, Hur und Reba, die
fünf Könige der Midianiter. Bileam, den Sohn Beors, erwürgeten sie auch
mit dem Schwert. |
9 | Und die Kinder Israel nahmen gefangen die Weiber
der Midianiter und ihre Kinder; all ihr Vieh, alle ihre Habe und alle
ihre Güter raubten sie. |
10 | Und verbrannten mit Feuer alle ihre Städte ihrer
Wohnung und alle Burgen. |
11 | Und nahmen allen Raub und alles, was zu nehmen
war, beide Menschen und Vieh, |
12 | und brachten's zu Mose und zu Eleasar, dem
Priester, und zu der Gemeine der Kinder Israel, nämlich die Gefangenen
und das genommene Vieh und das geraubte Gut ins Lager, auf der Moabiter
Gefilde, das am Jordan liegt gegen Jericho. |
13 | Und Mose und Eleasar, der Priester, und alle
Fürsten der Gemeine gingen ihnen entgegen hinaus vor das Lager. |
14 | Und Mose ward zornig über die Hauptleute des
Heers, die Hauptleute über tausend und über hundert waren, die aus dem
Heer und Streit kamen, |
15 | und sprach zu ihnen: Warum habt ihr alle Weiber
leben lassen? |
16 | Siehe, haben nicht dieselben die Kinder Israel
durch Bileams Rat abgewendet, sich zu versündigen am Herrn über dem
Peor, und widerfuhr eine Plage der Gemeine des Herrn? |
17 | So erwürget
nun alles, was männlich ist unter
den Kindern, und alle Weiber, die Männer erkannt und beigelegen haben; |
18 | aber alle
Kinder, die Weibsbilde sind und nicht
Männer erkannt noch beigelegen haben, die lasset für euch leben. |
5.
Moses 20 daraus:
1 | Wenn
du in einen Krieg zeuchst wider deine Feinde und siehest Rosse und
Wagen des Volks, das größer sei, denn du, so fürchte dich nicht vor
ihnen; denn der Herr, dein Gott, der dich aus Ägyptenland geführet hat,
ist mir dir. |
2 | [...] |
3 | und zu ihnen sprechen: Israel, höre zu! Ihr
gehet heute in den Streit wider eure Feinde. Euer Herz verzage nicht;
fürchtet euch nicht und erschrecket nicht und lasset euch nicht grauen
vor ihnen; |
4 | denn der Herr, euer Gott, gehet mit euch, daß er
für euch streite mit euren Feinden, euch zu helfen. |
5 | [...]. |
6 | [...] |
7 | [...] |
8 | [...] |
9 | Und wenn die Amtleute ausgeredet haben mit dem
Volk, so sollen sie die Hauptleute vor das Volk an die Spitze stellen. |
10 | Wenn du vor eine Stadt zeuchst, sie zu
bestreiten, so sollst du ihr den Frieden anbieten. |
11 | Antwortet sie dir friedlich und tut dir auf, so
soll all das Volk, das drinnen funden wird, dir zinsbar und untertan sein. |
12 | Will sie aber nicht friedlich mit dir handeln
und will mit dir kriegen, so belagere sie. |
13 | Und wenn sie der Herr, dein Gott, dir in die
Hand gibt, so sollst du alles; was
männlich drinnen ist, mit des
Schwerts Schärfe schlagen; |
14 | ohne die Weiber, Kinder und Vieh und alles, was
in der Stadt ist, und allen Raub sollst du unter dich austeilen; und
sollst essen von der Ausbeute deiner Feinde, die dir der Herr, dein
Gott, gegeben hat. |
15 | Also sollst du allen Städten tun, die sehr ferne
von dir liegen und nicht hie von den Städten sind dieser Völker. |
16 | Aber in den Städten dieser Völker, die dir der
Herr, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen,
was den Odem hat, |
17 | sondern sollst sie verbannen, nämlich die
Hethiter, Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, wie
dir der Herr, dein Gott, geboten hat, |
18 | auf daß sie euch nicht lehren tun alle die
Greuel, die sie ihren Göttern tun, und ihr euch versündiget an dem
Herrn, eurem Gott. |
Hier
noch beispielhaft und unvollständig
weitere Ausrottungen und Vertilgungen in
5.
Mose 7 ,
5.
Mose 31 und
"Steinigungs-Strafrecht": 3. Mose 20 :
1) ....Wenn dich der HERR, dein
Gott, in das Land bringt, darein du kommen wirst, es einzunehmen, und
ausgerottet viele Völker vor dir her, die Hethiter, Girgasiter,
Amoriter, Kanaaniter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter, sieben Völker,
die größer und stärker sind denn du,
(5.
Mose 31.3) 2
und wenn sie der HERR, dein Gott, vor dir
dahingibt, daß du sie schlägst, ....
2) ...Der HERR,
dein Gott, wird selber vor dir her gehen;
er wird selber diese Völker vor
dir her vertilgen, daß du ihr Land einnehmest. Josua, der
soll vor dir hinübergehen, wie der HERR geredet hat.
(5.
Mose 3.28) 4
Und der HERR wird ihnen tun, wie er getan hat
Sihon und Og, den Königen der Amoriter, und ihrem Lande, welche er
vertilgt hat.
(4.
Mose 21.21-35) 5
Wenn sie nun der HERR vor euch dahingeben wird,
so sollt ihr ihnen tun nach allem Gebot, das ich euch geboten habe.
(5.
Mose 7.2) 6
Seid getrost und unverzagt, fürchtet euch nicht
und laßt euch nicht vor ihnen grauen; denn der HERR, dein Gott, wird
selber mit dir wandeln und wird die Hand nicht abtun noch dich
verlassen....
Nach
diesen obigen Texten ist wohl sehr bedenkenswert, dass wir
zwar annehmen, dass die
gesamte
Glaubensliteratur bis in die Neuzeit, die Bibel eingeschlossen, von
Menschen aufgezeichnet wurde, denen eine ethisch
hochwertige
Lebensauffassung wichtig war. Von denen also angenommen wird, sie
hätten bei ihren Aufzeichnungen nie gelogen, nie etwas
Phantasiertes
dazugefügt, nie in konkurrenzierender oder wichtigmacherischer
Absicht "ausgeschmückt", nie bewusst getäuscht -
quasi Luthers "Satan"
oder den Schalk im Nacken -, also immer nur die (scheinbare) Wahrheit
und nichts als die Wahrheit notiert oder mündlich
weitergegeben.
Und
eigentlich ist es sehr traurig, ja unverständlich, daß dem Alten
Testament in christlichen Kirchen noch immer viel Gewicht
samt
oftmaliger Zitierung beigemessen wird.
Diese Kirchen erkennen
betriebsblind nicht, dass sie sich selbst damit die Glaubwürdigkeit
rauben! Und dabei den Predigthörern/"Laien" schlicht kritiklose
Dummheit
unterstellen.
Damit wäre das gelungen, was Claude
Adrien HELVÉTIUS meint:
"[...] um die Menschen in harter
Knechtschaft zu halten, verbietet ihnen der Priester den
Vernunftgebrauch. Der Priester ist ehrgeizig, aber der Ehrgeiz beim
Laien ist ihm verhaßt; denn dieser durchkreuzt seine Pläne."
Allerdings ein Nachtrag 20.5.2016:
Sinngemäße Worte des kath. Priesters und Pastoraltheologen Prof. Zulehner (zur Person hier) im österr. Radio:"Menschen haben viele ihrer Gewaltphantasien Gott in die Schuhe geschoben
und in die Bibel eingepflanzt, was nicht Offenbarung Gottes ist!
Der Mensch, der sich Gottes bedient, um seine eigenen Interessen durchzusetzen."
Weiters war in dieser Diskussionssendung sinngemäß zu hören, von wem weiß ich nicht mehr:"Die Religion ist geeignet, Dinge zu legitimieren, die aus einer anderen Interessenslage stammen,
und dazu wird gerne die Religion missbraucht!"
Auch missbraucht, um gegen Menschen, Ethik und den Guten Willen, aber auch gegen die Natur an sich zu agieren.
(Ende Nachtrag.)
Anmerkung:
Der Inhalt dieser Abhandlung ist freilich eine kuriose
Trivialität, für idealistische Fundamentalisten allerdings
keine
Kuriosität sondern "Gottes Wort in der Bibel".
Für
Kirchenlaien, insbesondere für bis heute über die Bücher Mose
Uninformierte, möge das
hier eine Informationsquelle sein, an deren Details sie nicht einmal
"im Traume" gedacht haben. Sich darüber anzweifelnd aufzuregen ist
sinnlos, denn es
ist einfach tatsächlich und nachlesbar so wie hier dokumentiert. Leider!
Noch viel kurioser wird die ganze
Sache, wenn man die Forschungsergebnisse
von Prof. Finkelstein
und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen - wie die
Nichtexistenz eines angeblichen Moses samt einem Bild als "offensichtlicher Totschläger Jahwes" - akzeptiert.
Nun, und
[...],
wie uns Jesaja 45, 6-7 einreden will: es kommt ja sogar Alles, Gutes
und Böses, von Ihm:
[...]
6-
auf daß man
erfahre, von der Sonne Aufgang und der Sonne Niedergang, daß außer mir
keiner sei. Ich bin der HERR, und keiner mehr
7- der ich das
Licht mache und schaffe die
Finsternis, der ich Frieden gebe und
schaffe das
Übel. Ich
bin der HERR, der solches alles tut.
[8...]
Amos
3.6 weiß Ergänzendes, auch Klagelieder
3.37. Alles eine prima Rechtfertigung, ja Theodizee sogar,
für die bibelverliebten Fundamentalisten.
Die
Seine angebliche Präsenz
ausnutzenden
Institutionen haben sich ihr eigenes Luftschloss gezimmert
und der
Wahnsinn ist schlicht, dass denen das auch geglaubt wird! U.a. aus
Denkfaulheit, Bequemlichkeit, Bildungslücken und oft beschränktem
Verständnis samt kritikkoser Unterwerfung unter fundamentalistische
Institutionen.
Weiterführende Links :
43.
Die
Blutrünstigkeit der Bibel: Für mich eine Beleidigung eines gütigen
Gottes! 18.4.2010
Das
erst jetzt
entdeckte Buch eines Wissenschaftlers
bestätigt die Unglaubwürdigkeit. Und
beendet als Höhepunkt folgerichtig jedwede weitere laienhafte
Beschäftigung mit ekklesiologischen, also auf Menschenwerk
beruhenden Kirchenstreitthemen.
23.
Gott: Das willkommene Machtinstrument, egal ob es Ihn gibt oder nicht,
1.8.2009
Ist
für manche schon angenehm zwecks Beeinflussung andere Menschen, dass
niemand weiß,
ob es Gott wirklich gibt oder nicht!
Er
kann oder will sich
gegen ihm angedienten Unterstellungen nicht wehren. Die
Untersteller haben
quasi Narren- oder Tyrannenfreiheit.
Ein
Trost bietet sich allerdings an:
(Die moderne
jüdische Archäologie
macht das Alte Testament zu einer Phantasieerzählung)
Nebenbei
sei erwähnt, dass nach menschlichen Maßstäben das sogenannte "Gute"
auch sehr negative Folgen haben kann:
15.
Das sogenannte Gute und seine oft bedenklichen Folgen,
5.4.2009 Link gültig!
Karfreitag
2009: Einer der
Tag der Bewusstwerdung der Sinnlosigkeit der Wachstumsspirale
mit
ihrem zwangsweisen Ende und Absturz, samt
dem daraus
in Zukunft resultierenden
Schmerz, Leid und frühen Tod für viele Menschen.
Aber
auch:
(57.
Man könnte direkt an den Teufel
glauben, 25.7.2011)
Doch es ist schlicht
nur
Willensfreiheit.
Eine
umfangreiche seriöse Abhandlung eines ehemaligen Pfarrers:
Wie der Teufel
in der Bibel hauste: Theologe Nr. 8
Daraus
Anhang:
Nr.
3: "Gottes" Beistand für einen VölkermörderNr.
1: Martin Luther und die Bibel
Nr.
5 - Der gefährliche Bibelglaube und der verständliche Wunsch nach
Klarheit
Und
wenn Sie als Nichtkatholik richtig staunen - und ggf auch
schmunzeln wollen - und erkennen wollen, warum der Vatikan NIE die
Evangelischen als Gott-genehme und Vatikan-genehme Kirche anerkennen
wird: http://www.theologe.de/theologe18.htm#381 und
die weiteren Paragraphen
Zurück
zur Überschrift:
Wieder einmal im TV
gehört: "Das abgrundtief Böse in der Welt".
Eine Fiktion, ein Phantom, eine bequeme Ausrede!
Ärgerlich ...
Besonders wenn dieser Begriff von kirchlichen
Meinungsbildnern öffentlich verwendet wird!
"Das fiktive Böse an sich"? Das
wäre doch
ohne willige, "an sich böse" Ausführende gar nicht realisierbar!
Hier Entwurfsabbruch:
Diese
Abhandlung noch zu
erweitern und lebensechte Beispiele samt deren abstoßenden
Konsequenzen anzuführen ist überflüssig, da jeder Leser vermutlich(?)
genug Beispiele aus Gegenwart und Vergangenheit kennt, in denen das
Phantom "Das Böse" von Menschen hemmungslos und wirksamst -
Ausrede: "So ist halt
das Leben" - verwendet wird.
Grauslich ...
Rudolf
Fiala