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Laienspiritualität 82:
Egal was, wie und wem Sie für Ihre Spiritualität glauben - oder auch nicht -, Sie könnten es in eigener Verantwortung und Überzeugung tun.
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Gott unterstellte Todesurteile in der menschengeschaffenen Bibel

© Rudolf Fiala, Karfreitag 25.3.2016     check 21.06.2022

Am Gründonnerstag stolperte ich zufällig(?) über die unten verlinkte Aufzählung von Tötungsbefehlen im Alten Testament.

Das Vorwort zu diese Aufzählung auf dieser bibelkritischen Webseite lautet im Original:

Der liebende Gott der Bibel ist wahrhaftig kein Gegner der Todesstrafe. In zahllosen Gesetzen schreibt er klar und deutlich den Tod als einzige Strafe vor. Einen Prozess, eine Anhörung des Beschuldigten, eine Beweisaufnahme oder gar die Einsetzung eines Fürsprechers hält der Herr an keiner Stelle für erwähnenswert.

Es fällt unangenehm auf, dass sich fast alle todeswürdigen Vergehen um die falsche Ausübung der Ehrerbietung zu Gott, um den Umgang mit anderen Göttern und um sexuelle Belange (im Sinne der Unterordnung des Mannes vor Gott oder der Reinhaltung der Rasse) drehen. Was für ein Gott muss sich mit Todesdrohung die Ehrerbietung seiner Anhängerschaft erzwingen?

Hier jetzt zu den Kostproben stammesgöttlicher Todesgebote:

Gottes Todesurteile


Das Schlusswort auf dieser Webseite finde ich auch für sehr treffend:

Natürlich glaubt heute kaum jemand, ein Gott hätte solche Gebote wirklich je ausgesprochen. Die Verse verraten aber viel über die moralische Gesinnung der Bibelschreiber und sollten uns auch im Glauben an andere Textstellen misstrauisch machen.

Es verwundert auch, dass sich die offiziellen Kirchen von solchen Bibeltexten niemals distanziert haben. Nach wie vor gilt die gesamte Bibel als heilig und von Gott gegeben.

Nachtrag 20.5.2016:
Sinngemäße Worte des kath. Priesters und Pastoraltheologen Prof. Zulehner (zur Person hier) im österr. Radio:

Weiters war in dieser Diskussionssendung sinngemäß zu hören, von wem weiß ich nicht mehr:
Auch missbraucht, um gegen Menschen, Ethik und den Guten Willen, aber auch gegen die Natur an sich zu agieren.

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Diesem Todesurteile- und Stammesgott-kritischen Text brauche ich nichts hinzuzufügen oder kommentieren.
Meine Meinung bezüglich der negativen Gottesdarstellungen und Empfindung durch 2000 Jahre ist auf dieser meiner Website seit Jahren ausreichend dokumentiert.

Als Mitglied der Reformierten Evangelischen Kiche H.B. (also Calvin/Zwingli und nicht A.B.-Luther!) habe ich überhaupt keine Freude an Predigten mit alttestamentarischem Hintergrund; ich besuche sie auch nicht mehr. In der Abhandlung über das "abgrundtiefe Böse", aber auch in den archäologischen Erkenntnissen von Prof. Finkelstein sind ausreichend objektive Gründe dafür zu finden. Und freilich jetzt lexikalisch in dieser Abhandlung.
Apropos Kirchenbesuch: Das Reformierte Abendmahl ist eine Erinnerungsfeier ohne Absolutionshintergrund. Eine Teilnahme ist somit für das "Seelenheil" - wir haben auch kein Fegefeuer oder Höllenängste - absolut unnotwendig!

 Das Reich Gottes ist inwendig in euch" (Lukasevangelium 17, 21)

Zum Kern dieser Abhandlung wäre noch bedenkenswert, dass wir zwar annehmen, dass die gesamte Glaubensliteratur bis in die Neuzeit, die Bibel eingeschlossen, von Menschen aufgezeichnet wurde, denen eine ethisch hochwertige Lebensauffassung wichtig war. Von denen also angenommen wird, sie hätten bei ihren Aufzeichnungen nie gelogen, nie etwas Phantasiertes dazugefügt, nie in konkurrenzierender oder wichtigmacherischer Absicht "ausgeschmückt", nie bewusst getäuscht - quasi Luthers "Satan" oder den Schalk im Nacken -, also immer nur die unterstellt "göttliche" Wahrheit und nichts als die Wahrheit notiert oder mündlich weitergegeben.

Ja, wie wahrscheinlich und somit glaubhaft ist die angenommene Ehrenhaftigkeit - siehe zB. das Buch Amos 4 ff. - , einerseits im Grundwissen der Psychologie und Soziologie, aber andererseits als quasi selbstbelastender Gegenbeweis vieles von dem, was in der Glaubensliteratur aufgezeichnet ist? Wie kann ein derart inkonsistentes System überhaupt einen Wahrheitsanspruch begründen? Und wieso wird das diesem System zugebilligt? Herdentrieb der Schäfchen und Sehnsucht nach dem Hirtenhaken?
Die scheinbar immer mehr um sich greifende "Denkbefreiung" bietet dazu eine willkommene Basis für verführte und gerne verführende Meinungsbildner im ausweglos reflektierendem Spiegelkabinett "kunstvoller" Glaubenskonstrukte ...

Rudolf Fiala
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