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Laienspiritualität 33: Egal was, wie und wem Sie für Ihre Spiritualität glauben, oder auch nicht,
Sie können es in eigener Verantwortung und Überzeugung tun.

Beim teilweisen oder ganzen "In-die-Hand-nehmen" Ihres Glaubens mögen Ihnen meine Abhandlungen
und Linkangaben helfen.

© Rudolf Fiala, 8.12.2009,  check 14.06.2022
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Viele der angeblich Gott-gefälligen Opfer: Manipulative Unterstellungen?

Vor allem wenn sie den Mitgeschöpfen nichts nützen.


Unbestritten bleibt dass es Opfer an Zeit, Geld und Gütern gibt, die den bedürftigen Menschen zu Gute kommen können.
Auch den seelisch Beladenen, daher habe ich auch "Zeit" angeführt und die ist noch mit Mitgefühl, entsprechender Intelligenz- und anderer Ressourcen-Benützung zu ergänzen. Das ordne ich nicht zum "Opfer"-Bereich zu, sondern zu den "Guten Taten".

Das alte Testament strotz ja nur so von Opfern, Opferrauch und sonstigen Unterstellungen.
Auf religiöse Verirrungen z.b. der Mayas will ich gar nicht eingehen. Aber auch nicht auf Perversionen wie
Le Sacre du Printemps“ von Igor Strawinsky oder die vielen Opferungen in der Opernliteratur wie in Aida, Fliegenden Holländer und sonstigen Sterbeopern mit Erlösung dank Opferung eines Menschen.

Dass von Menschen geschaffene Opferrituale und deren Grundidee mit Gott an sich absolut nicht zu tun haben, lässt sich ganz einfach zu beweisen:

1) Gott als Allesschöpfer gedacht, müsste etwas sehr Eitles sein, um zu seiner Erbauung - also seiner Ihm freudvollen Eigengefällgkeit der Ihm zugedachten Opfer - Derartiges, sogar im weitesten Sinne von Ihm selbst Geschaffenes, zu brauchen oder zu wünschen.

2) Gott in seiner Allwissenheit, auch der Zukunft, braucht doch keine "Unterwerfungs-Bestätigung" durch Opfer, wenn er ohnedies den Lauf der Zukunft kennt.

3) Eine mögliche Bestechbarkeit Gottes durch Opferungen - auch mit
Gewalt und Tod - erscheint mir völlig absurd zu sein.

4) Die Bestechlichkeitsunterstellung durch Opferung einer (Teil-) "Ablasszahlung" ist leider noch immer nicht Geschichte. Man denke heutzutage dabei beispielsweise an aufwändige Messen zur Reduktion des Aufenthalts Verstorbener im angeblichen Fegefeuer.
Übrigens:nirgendwo in der Bibel steht etwas vom Fegefeuer, siehe hierLink mittlerweilen inhaltlich verändert, seinerzeitige Textprobe unten als Postscriptum!

5) Selig- und Heiligsprechungsopfer zur Durchführung und Beschleunigung des Verfahrens: absurd nicht wahr?
 
Womit sich quasi automatisch die Verbindung zu den Nutznießern der angeblich "gottgefälligen" Opfergaben ergibt:
Nicht überraschend: es ist die Priesterschaft und/oder deren "Mutter" Kirche.

Bei materiellen, universell verwendbaren Opfern wie Geld - vom Klingelbeutel bis zu Schenkungen und/oder Testamentserlös (der möglicherweise allerdings einem anderen Erbberechtigten teilweise oder ganz entzogen wird) - ist das direkt offenbar, aber auch beim Zeitopfer der ehrenamtlichen Mitarbeiter.

Solange diese "Opfer" allen Gemeindemitgliedern oder Hilfsorganisationen zu Gute kommen UND Familienmitglieder durch Entzug nicht(!) schädigen, habe ich keine Einschränkungen. Vielleicht wären sie sogar gottgefällig, wenn Er sich dazu äußern würde.

Sofern sie aber nur der weiteren Anhäufung von Spielkapitalreserven
- harmlos ausgedrückt - und Investitionskapital (zB früher in einen pillenerzeugenden Medikamentenkonzern oder Rüstungshersteller) zur spekulativen Vermögensvergrößerung, bis zur Prunkerhaltung und deren Demonstration dienen, halte ich das Einfordern von Opfern durch Kirchen für ethisch bedenklich.
Besonders weil viele Kirchen in Europa ohnedies von den Staaten finanziell subventioniert werden - zusätzlich zur Kirchensteuer jedes Mitgliedes. Ob wegen der breit gestreuten Eigentumsanteile an Banken auch Zinserträge aus ethisch nicht hochwertigen Branchen resultieren und ob die überhaupt verhinderbar wären - pecunia non olet - weiß ich nicht.


Nun. Der Ausgangspunkt dieser Abhandlung ist die Bestreitung der unterstellten Gottgefälligkeit von Opfern.
Gott quasi als erfreuter Empfänger vermutet/unterstellt ...

Ich möchte das gar nicht mehr weiter verbreitern, denn wenn Ihnen, dem Leser, die oben angeführten Punkte 1 bis 5 als Gegenbeweis zur behaupteten Opfer-Gottgefälligkeit nicht genügen, würden auch weitere Zeilen Sie nicht überzeugen können.

In diesem Sinne halte ich die von Menschen Gott unterstellte Korrumpierbarkeit für absolut nicht gegeben, ja eigentlich für die göttlichen Prinzipien von Barmherzigkeit, Güte und Gnade, aber auch dem Gedanken der strengen oder schwachen Prädestination für absolut widersinnig.

Mit adventlichen Grüßen,

Rudolf Fiala


Postscriptum mit Textprobe aus obigem Link ,
der leider in der Zwischenzeit verändert, quasi gelöscht wurde.
.....
Dr. Theol. Lic. phil. Ferdinand Holböck, röm.-kath. Priester und päpstlicher Hausprälat schreibt in seinem Büchlein
Zu »Fegfeuer« folgendes:

»Zugegeben sei, dass in der Heiligen Schrift nirgendwo direkt vom jenseitigen Läuterungszustand (Fegefeuer, Purgatorium) die Rede ist.«

Kein Theologe, auch kein röm.-kath. Theologe, wird diese Aussage in Frage stellen können. Jesus und die Apostel geben weder einen direkten noch einen indirekten Hinweis auf einen Läuterungsort. Das röm-kath. Volk wird weiterhin betrogen. Was mir noch schlimmer erscheint, ist die Leugung und Verleugnung Gottes und seiner Offenbarung der Gnade durch die römische Priesterschaft um des Geldes und der Tradition willen. Dass nach dieser gottlosen Lehre der röm.-kath. Kirche die Seelen im Fegefeuer schreckliche Leiden ausstehen müssen, wird seit dem 11. Jh. gelehrt. Als Kinder lernten wir aus dem römischen Katechismus:

»Die armen Seelen im Fegfeuer sind erfüllt von bitterer Reue über ihre Sünden und von brennender Sehnsucht nach dem heiligen guten Gott. In schweren Leiden müssen sie ihre Sündenstrafen abbüssen.«

Der ehemalige röm.-kath. Priester Hermann J. Hegger, ausgetreten aus der röm.-kath. Kirche, schreibt mit Recht:

»Wenn der Papst über die Macht verfügt, mittels Ablässen, die jetzt im Fegfeuer brennenden Seelen daraus zu erlösen, warum schenkt er dann nur Teilablässe und nur ab und zu einen vollen Ablass?
Wenn einer weiß, dass ein Mensch am Verbrennen ist, warum lässt er ihn auch nur eine Sekunde länger Pein leiden? Warum lässt er die Leute nach Rom reisen, um dort einen vollen Ablass zu verdienen? Warum solch eine Verzögerung, während – nach der Lehre Roms – die Seelen in den Flammen des Fegfeuers schreien?«

Der röm.-kath. Theologe Ott muss in seinem theologischen Lehrbuch »Grundriss der Dogmatik« zugeben:

»Die Hl. Schrift kennt noch keine Verehrung und Anrufung der Heiligen.«


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