Laienspiritualität
58: Egal
was, wie und wem Sie für Ihre Spiritualität
glauben - oder
auch nicht -, Sie könnten es in eigener Verantwortung und
Überzeugung
tun.
Beim
teilweisen oder ganzen "In-die-Hand-nehmen" Ihres Glaubens
mögen Ihnen meine Abhandlungen und Linkangaben helfen.
Derzeit
bedauere ich es
sehr, dass ich meinen Lesern nicht mit erbaulichen Themen dienen kann!
Ist aber nicht
tragisch, weil ein beliebiger Glaube ohnedies nie wissenschaftlich als
wahr bewiesen werden kann.
Aber
auch nicht als unwahr. Nur die
persönliche Empfindung zählt, sklaventreuer Systemgehorsam ist ein
seltsames Überbleibsel aus finsteren Zeiten. Wertlos oder sogar
zerstörerisch unethisch.
Die
Methode der "Konstatierenden Achtsamkeit bei aufmerksamer und
freier(!) Wahrnehmung" kann helfen, sich von alten, überholten
Gedankenmodellen zu befreien; siehe Psychologie-Beispiel.
Der Dauerstress der Berufstheologen durch strikt vorgegebene
Verhaltensweisen innerhalb einer rigiden Ekklesiologie behindert
bedauerlicherweise allerdings erheblich das dazu notwendige,
mit Hilfe der Introversion befreite
und angstfreie Denken. Vermutlich wird in den meisten Fällen eine
erwünschte Angstfreiheit erst nach der Pensionierung erreicht werden
können.
Wenn
allerdings die Kirche die Pension samt Angleichung, weiterer Goodies
etc. auszahlt, und der Ehepartner womöglich auch noch ein Kirchensalär
bezieht, dann "Gedanken-Freiheit ade ..!".
Angsterzeugung
mittels eines fürchterlichen Gottes zahlt sich ja aus,
Gelassenheit
ist für eine möglichst breite Kreativität eine unbedingte Grundlage.
Allerdings ist die Cousine der Gelassenheit, die farblose und
hoffnungslose Resignation - allerdings manchmal auch die
heiterere
- dann auch in der Nähe.
- - - - - - - - - -
Die
Perikopenordnung: veraltet und kontraproduktiv?
Ist das
Risiko der Unglaubwürdigkeit wirklich ein Dienst an der Gemeinde?
© Rudolf
Fiala, 8.8.2011
rev. 20.06.2022
Einige
Abhandlungen vorher habe ich erklärt, mich nicht mehr mit ekklesialen
Spezialitäten beschäftigen zu wollen.
Sofern
es nicht aus einem besonderen Anlass zu einem "seltsamen" Thema komme.
Und dieser Anlass ist jetzt gegeben, ich kann und darf nicht geistlos
und stumpfsinnig ("is ja eh wurscht", "nutzt ja eh nix", "wer bin ich
Laie schon neben der eingespielten Hierarchie... ") schweigen!
Die
Perikopenordnung, die
Liste der der Gemeinde traditionell
zu verkündenden Texte,
enthält Textvorschläge, die mit einem modernen Gottesbegriff -
und somit dem Empfinden mancher oder vielleicht vieler Menschen! -
sehr im Widerspruch stehen. Diese Liste gilt für mehrere Jahre und
startet dann wieder am Anfang. Dankenswerter Weise halten sich viele
PfarrerInnen nicht an diese anbefohlenen Texte oder "verkündigen" diese
zwar,
predigen aber letztendlich über ein (meist/fast) ganz anderes Thema.
Unter
den dem protestantischen Gottesvorstellungen widersprechenden
Textvorschlägen befinden sich vor allem alttestamentarische Texte,
insbesondere freilich Moses-Texte. Besonders bedenklich, ja
manipulativ ist, dass diese Texte einerseits nur eng fragmentarisch -
also mit passenden Weglassungen -
zitiert werden, andererseits ihnen dadurch aber
der überhöhte Anschein einer
ultimaten Wahrheitsbedeutung zugeordnet wird. Unter
Vernachlässigung der Absurditäten der viel umfangreicheren, die
Glaubwürdigkeit des Gesamttextes in Frage stellenden Nebentexte.
Ein versalzener Kuchen wird durch seine wenigen Rosinen auch nicht
genießbarer!
Eine
unterstellte Wahrheitsbedeutung, die durch die traditionelle Formel aus
dem Psalm
119 "Dein
Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege"
nahegelegt wird.
S
iehe
jedoch auch http://www.reformiert-info.de/1756-0-84-1.html
und den Satz drin: » Bewahre uns davor, biblische Sätze
als Waffe zu missbrauchen, mit der wir einschüchtern und verletzen.
«,
Welches
Gemeindemitglied weiß
schon, wie der Bibeltext weitergeht!
In
der Reformierten Stadtkirche in Wien sind neben den Gesangsbüchern auch
einige Bibeln zum allfälligen Nachschlagen im Kirchenraum.
Allerdings
hilft das Wissen über die Textfortsetzung nicht wirklich und ist zur
Absicht der Lesung oftmals kontraproduktiv! Die einzige Möglichkeit für
den Prediger,
damit nicht in ein - für viele Hörer mangels Wissen ohnedies
unsichtbares - Fettnäpfchen zu treten ist, derartige
Textvorschläge der Perikopenordnung zu negieren.
Ganz
extrem betrachtet: "sola
fide" (nur durch Glaube)
und "sola
scriptura" (nur durch die Schrift)
sind zwei
Motivationsweisen, die sich bei vielen Texten der "Schrift" als absolut
unvereinbar erweisen. Total kontraproduktiv!
Dass AT-Texte,
insbesondere Moses, den anderen reformatorischen Grundsätzen
wie "solus
Christus" (Christus alleine)
und "soli
Deo Gloria"
(einzig zur Ehre Gottes)
nicht entsprechen, könnte sich zu den Perikopen-Verfassern (semper
reformanda! immer zu reformieren!)
und
-Anwendern eigentlich auch schon herumgesprochen haben. Luthers
"claritas scripturae" ("Klarheit der
Schrift") einerseits, aber andererseits dem
Dogma
"Verbalinspiration und unterstellte Widerspruchslosigkeit der Bibel"
wird damit wohl auch nicht gedient! Tja, eigentlich als völlig absurd
und grotesk bewiesen!
"Solus Christus": Ist die Opferung
Jesu
und deren Sinn(?) nicht eigentlich erfolglos, sofern wir dem Alten
Testament die "Ehre" erweisen, in protestantischen Gottesdiensten die
Liturgie zu "bereichern"?
- - - - - o o o o o - - - - -
Was
war der Anlass im Detail?
Ende Juli war wieder einmal 5.
Mose 7 6-12 als "Liebesversprechen Gottes" dran und wurde in einem
Predigt-Forum kolportiert.
Die
sich daraus ergebende Diskussion können sie hier und im für jedermann
zugänglichen Predigtforum
nachlesen. Da das Risiko besteht, dass Internettexte verloren gehen,
oder aber Diskussionen subjektiver Standpunkte als
unerwünscht oder aus Forensicht wertlos gelöscht werden, habe ich den
Inhalt ungekürzt
hier in diese Abhandlung übernommen.
1.9.2011: Der Kern des Unmutes, also des
ethischen Problems zum schnellen Überblick hervorgehoben:
12
Und wenn ihr diese Rechte hört und sie haltet und
danach tut, so
wird der HERR, dein Gott, auch halten den Bund und die Barmherzigkeit,
wie er deinen Vätern geschworen hat.
Na,
da müssen
die Kinder der "Väter" aber gewaltig dagegen durch die Jahrtausende
verstoßen haben!
Die Geschehnisse der
Judenverfolgungen sind, meines Erachtens, nicht die Verwirklichung
eines "Bundes und der Barmherzigkeit"!
Ein typisch
manipulativer, die Macht der Priesterkaste festigen wollender Text.
8
sondern weil er euch
geliebt hat und damit er seinen Eid hielte
Nun,
wenn so die Liebe eines auserwählenden Herrn - eines angeblich
allwissenden - derart wie den Juden passiert ist, ausschaut, ist die
wohl
ziemlich ergebnislos. Für das Volk an sich, aber besonders für die
Millionen an grausam und Gnade-los Ermordeten, teiweise durch
Monate gequält dahinsichend, die sich kaum auserwählt und geliebt
gefühlt haben dürften. Es ist zum Weinen ...
- - - - - o o o o o - - - - -
Hier
also die Internetdiskussion
in
Schrägschrift-Kopie, mit unwesentlichen Korrekturen zum
besseren Textverständnis:
(diese
Diskussion bis zum Anfang des letzten
Beitrags überspringen)
»» Pinnwand
» Foren » Predigtforum
Marco
Uschmann, ModeratorIn
Eröffnungsposting 1,
Dienstag, 26. Juli 2011, 09:06 » Erwählung
aus Liebe
(5Mose 7,6-12)
5[...]
6
Denn du bist ein heiliges Volk dem HERRN, deinem Gott. Dich hat der
HERR, dein Gott, erwählt zum Volk des Eigentums aus allen Völkern, die
auf Erden sind.
7 Nicht hat euch der HERR angenommen und euch
erwählt, weil ihr größer wäret als alle Völker - denn du bist das
kleinste unter allen Völkern -,
8 sondern weil er euch geliebt
hat
und damit er seinen Eid hielte, den er euren Vätern geschworen hat.
Darum hat er euch herausgeführt mit mächtiger Hand und hat dich erlöst
von der Knechtschaft, aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten.
9
So sollst du nun wissen, dass der HERR, dein Gott, allein Gott ist, der
treue Gott, der den Bund und die Barmherzigkeit bis ins tausendste
Glied hält denen, die ihn lieben und seine Gebote halten,
10
und
vergilt ins Angesicht denen, die ihn hassen, und bringt sie um und
säumt nicht, zu vergelten ins Angesicht denen, die ihn hassen.
11
So halte nun die Gebote und Gesetze und Rechte, die ich dir heute
gebiete, dass du danach tust.
Verheißung des göttlichen Segens
12
Und wenn ihr diese Rechte hört und sie haltet und danach tut, so wird
der HERR, dein Gott, auch halten den Bund und die Barmherzigkeit, wie
er deinen Vätern geschworen hat.
- - - - - o
o o o o - - - - -
Romir
2,
Dienstag, 26. Juli 2011, 17:33
Zitat:
12
Und wenn ihr diese Rechte hört und sie haltet und
danach tut, so
wird der HERR, dein Gott, auch halten den Bund und die Barmherzigkeit,
wie er deinen Vätern geschworen hat.
Na,
da müssen
die Kinder der "Väter" aber gewaltig dagegen durch die Jahrtausende
verstoßen haben!
Die Geschehnisse der
Judenverfolgungen sind, meines Erachtens, nicht die Verwirklichung
eines "Bundes und der Barmherzigkeit"!
Ein typisch
manipulativer, die Macht der Priesterkaste festigen wollender Text.
Zitat:
8
sondern weil er euch
geliebt hat und damit er seinen Eid hielte
Nun,
wenn so die Liebe eines auserwählenden Herrn - eines angeblich
allwissenden - derart wie den Juden passiert ist, ausschaut, ist die
wohl
ziemlich ergebnislos.
- - - - - o
o o o o - - - - -
Romir 3, Freitag, 29.
Juli
2011, 06:07
Keine Antwort bisher? Auch
gut!
Und
so geht der "private" Stammesgott-Sprech menschenverachtend und
elite-formend weiter:
13
und wird dich lieben und segnen und mehren und wird die Frucht deines
Leibes segnen und die Frucht deines Landes, dein Getreide, Most und Öl,
die Früchte deiner Kühe und die Früchte deiner Schafe in dem Lande, das
er deinen Vätern geschworen hat dir zu geben.
14
Gesegnet wirst du sein über alle Völker. Es wird niemand unter dir
unfruchtbar sein noch unter deinem Vieh.
15
Der HERR wird von dir tun alle Krankheit
und wird keine böse Seuche
der
Ägypter dir auflegen, die du erfahren hast, und wir sie allen deinen
Hassern auflegen.
16 Du wirst alle Völker verzehren,
die der
HERR, dein Gott, dir geben wird. Du
sollst ihrer nicht schonen und
ihren Göttern nicht dienen; denn das würde dir ein Strick sein. (Josua
23.13)
17 Wirst du aber in deinem Herzen sagen:
Dieses Volk ist
mehr, denn ich bin; wie kann ich sie vertreiben? (4. Mose 13.31) (4.
Mose 14.1-4)
18 so fürchte dich nicht vor ihnen.
Gedenke, was der HERR, dein Gott, Pharao und allen Ägyptern getan hat
19
durch große Versuchungen, die du mit Augen gesehen hast, und durch
Zeichen und Wunder, durch mächtige Hand und ausgereckten Arm, womit
dich der HERR, dein Gott, ausführte. Also wird der HERR, dein Gott,
allen Völkern tun, vor denen du dich fürchtest. (5. Mose 4.34)
20
Dazu wird der HERR, dein Gott, Hornissen
unter sie senden, bis
umgebracht werde, was übrig ist und sich verbirgt vor dir.
(2. Mose
23.28-30)
21 Laß dir nicht grauen vor ihnen; denn
der HERR, dein Gott, ist unter dir, der große und schreckliche Gott.
22
Er, der HERR, dein Gott,
wird diese Leute ausrotten vor dir, einzeln
nacheinander. Du kannst sie nicht eilend vertilgen, auf daß sich nicht
wider dich mehren die Tiere auf dem Felde.
23 Der
HERR, dein Gott,
wird sie vor dir dahingeben und wird sie mit großer
Schlacht erschlagen, bis er sie vertilge,
24
und wird dir ihre Könige in deine Hände geben, und du sollst ihren
Namen umbringen unter dem Himmel. Es wird dir niemand widerstehen, bis
du sie vertilgst.
25 Die Bilder ihrer
Götter sollst
du mit Feuer
verbrennen, und sollst nicht begehren des Silbers oder Goldes, das
daran ist, oder es zu dir nehmen, daß du dich nicht darin verstrickst;
denn solches ist dem HERRN, deinem Gott, ein Greuel.
26
Darum
sollst du nicht in dein Haus den Greuel bringen, daß du nicht wie
dasselbe verbannt werdest; sondern du sollst einen Ekel und Greuel
daran haben, denn es ist verbannt. (Josua 7.11)
Scheußlich,
diese
Vertilgerei, Ausrotterei, Vertreiberei, Völker Verzehrerei,
Umbringerei, Erschlagerei etc. der nicht diesem Exklusivbündnis
angehörigen Menschen in den Büchern Mose!
Töterei im Namen
Gottes wie
auch schon bei 2.Mose 32, gleich nach der Übergabe des Gebots "Du
sollst nicht töten":
25
Da nun Mose sah, daß das Volk zuchtlos geworden war (denn Aaron hatte
sie zuchtlos gemacht, zum Geschwätz bei ihren Widersachern),
26
trat er an das Tor des Lagers und sprach: Her zu mir, wer dem HERRN
angehört! Da sammelten sich zu ihm alle Kinder Levi.
27
Und er sprach zu ihnen: So
spricht der HERR, der Gott Israels: Gürte
ein jeglicher sein Schwert um seine Lenden und durchgehet hin und
zurück von einem Tor zum andern das Lager, und erwürge ein jeglicher
seinen Bruder, Freund und Nächsten.
28
Die Kinder
Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und fielen des Tages
vom Volk
dreitausend Mann.
29
Da sprach Mose: Füllet heute eure Hände dem HERRN, ein jeglicher an
seinem Sohn und Bruder, daß heute über euch der Segen gegeben werde.
(2. Mose 28.41) (4. Mose 3.6-10) (5. Mose 33.8-11)
Ein
Mord-anordnender Stammesgott, nicht nur für das Volk, sondern überhaupt
nur für die
"Kinder Levi"
Ingrid 4, Freitag, 29.
Juli 2011,
23:00
Hallo Romir
Ich
kann deine Empörung sehr gut nachvollziehen - ist mir auch schon des
öfteren so gegangen. Aber es ist halt mal so: Du wirst in der Bibel
viele verschiedene Gottesbilder finden - mindestens so viele wie es
Stufen der Entwicklung des menschlichen Bewußtseins gibt.
Oder
um es mit Worten des Johannes Duns Scotus aus dem 13 Jhdt zu sagen:
"
Was auch immer empfangen wird, wird in der Weise des Empfängers
empfangen"
(ähm,
schrecklich diese "moderne" Theologie *gg*)
liebe
Grüße, Ingrid
-
- - - - o o o o o - - - - -
Romir
5, Samstag, 30. Juli 2011, 08:59
Hallo
Ingrid,
freilich
hast Du Recht und das "Kommunikationstheorem" aus dem 13 Jhdt. beweist
wieder: Nichts Neues unter der Sonne! SieheTheorem
Das
Problem ist aber ganz anders gelagert:
Jede
menschliche Interpretation des "Deus absconditus" ist eine
Unterstellung, im Bereich von naiv bis vermessen.
Und
ist im Blickpunkt unsere modernen Theologie (siehe Prof. Körtner in
seiner Fakultätspredigt!) bestenfalls geschichtlich interessant.
Interessant im Sinne von "Dokumentierte Verirrungen". Dass viele dieser
Gottesbilder freilich auch oft extrem manipulativen Zwecken dienten -
und leider auch noch dienen, siehe z.B. die unterstellte "gottgewollte"
Unfehlbarkeit des Papstes - machen diese Bilder noch suspekter.
Sie
sind freilich ein direkter Verstoß - wenn wir das AT einbeziehen -
gegen das Gebot
"Du
sollst dir kein Bild .... machen".
Der
naive Interpretation, dass damit nur materielle Bilder gemeint sind,
wird modern widersprochen; somit ist schon die Vorstellung Gottes und
seiner Eigenschaften sowie die "Veröffentlichung" dieser
ekklesiologisch "günstigen" Eigenschaften eine Handlung wider das
Gebot. Ein Gebot, das in der Reformierten Kirche ja tatsächlich
eingehalten wird.
Ich könnte unter Zuhilfenahme des
Internets hier noch seitenlang schwafeln, kann ich mir mit einem Zitat
aus dem Netz erparen:
»» Dazupassend gefunden am
2.12.2010 bei Gerhard Staguhn, Das Lachen Gottes: Veröffentlicht 1990,
daraus auf Seite 58:
„....
Von der Unendlichkeit ergriffen zu
sein bedeutet, auch im Glauben ständig voranzugehen, Grenzen zu
überschreiten,
sich nicht einzunisten in einem starren
Glaubenssystem und sich's darin wohl sein zu lassen, oder gar
zurückzugehen zu den
heidnischen Glaubensformen des Okkulten
und Magischen. Was wir
glauben, muss mit dem im Einklang sein, was wir
wissen.
Ansonsten verkommt der Glaube zum
Aberglauben und zum
Götzendienst. ...”
Und
wenn wir nichts wissen
können, wie über den prinzipiell unerkennbaren Gott?
Ludwig
Wittgenstein, Tractatus logico-philosophicus, 7:
"Wovon
man nicht sprechen kann, darüber muss man schweigen."
Dort,
wo nicht geschwiegen wird, liegt oft der Verdacht einer tatsächlichen
"Sünde" nahe! Nämlich der
"Sünde" gegen die (vererbte) gottgegebene
Intelligenz mittels aggressiver Wahrheitsansprüche
selbstzufriedener
Gruppierungen durch die Jahrtausende!
Ob Gilgamesch-Epos, ob
die
apokalyptische, ziffernspielerische Offenbarung eines Johannes, über
Wagners Ring, angeblich gerechtfertigter Judenverfolgung, bis zur
angeblich gelungenen Urknallsimulation im LHC mit total von der Ersten
Ursache entfernten Randbedingungen: Alles Wahrheitsunterstellungen
zur
Wichtigtuerei und/oder machtvollen Beeinflussung großer, nicht
ausreichend gebildeter und/oder uninformierter Zuhörermassen mit u.U.
nicht besonders hoher Intelligenz! Geldspendende, alles glaubende
Melkkühe.
Wobei als völlig verwerflich dazukommt, dass
politische
Kuhmelker prinzipiell fremdes Geld weitergeben und zur Verarmung
beitragen.
Nun,
das unlösbare Grunddilemma von uns
Laien: wir müss(t)en glauben, was andere angeblich wissen.
Die
Fachleute haben Pech: Das Postulat des "Deus absconditus" ("Verborgener
Gott") beinhaltet, dass es nichts zu erkennen gibt!
Woraus
schlüssig folgt: Was Ekklesiologen gar nicht erkennen und wissen
können, müssen/brauchen wir auch nicht zu glauben.
Auch wenn
Biblizismen, Fundamentalismen, Evangelikalismen, Traditionalismen und
Folklorismen uns zu "glauben" zwingen möchten.
Und:
Nikolaus
Graf von Zinzendorf, 1700-1760Das
Ahnbare als Kern der Gottesbeziehung, kein Wissen weit und breit. Denn:
"Du
Gott! Bist nur Dir bekannt!"
Und:
Wie
sagte unwidersprochen der evangelische Theologe Rudolf Bultmann? „Gott
ist ganz anders!”
Apropos
"Gott ist ganz anders!":
Jesaja (55) tausende Jahre früher:8
Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht
meine Wege, spricht der HERR;
9 sondern soviel der Himmel
höher ist
denn die Erde, so sind auch meine Wege höher denn eure Wege und meine
Gedanken denn eure Gedanken.
Das
ganze Drama mit
dem historisch literarischen Werk "Bibel" ist damit geoffenbart. Und
mit den diversen fantasiebegabten auch neutest. Autoren; wie zB. dem
apokalyptischen Johannes und seinen zahlenspielerischen Fantasien. Der
letztendlich seine wichtigmacherischen Absurditäten dem Deus
absconditus unterstellt. ««
Wünsche trotz
Wetter ein
"Schönes Wochenende!"
Romir 6, Sonntag, 31.
Juli
2011, 08:39
Fortsetzung: Ein modernes.
natürlich auch
subjektives, Gottesbild
Wie oben schon erwähnt von Prof Körtner
Eine
reale, konsequente Anwendung der Worte von Univ. Vorstand Prof. Ulrich
Körtners; ca. 2009:
"Gott
und Natur
[...]
So
bemüht sich heutige Theologie darum, Gott stärker als Beziehungswesen
und nicht als Substanzwesen zu denken.
Es besteht
ein Konsens
heutiger Theologie in einer relationalen Ontologie (beziehungsorientierte Seinslehre).
Noch
weiter geht die von A.N. Whitehead und Ch. Hartshorne begründete
Prozeßtheologie,
welche den Gottesbegriff von
personalistischen Konnotationen ablöst."
Aus
http://sciencev1.orf.at/science/koertner/4563
Ingrid
7, Sonntag, 31. Juli 2011, 19:09
hallo
Romir
wenn
ich eine Hitliste machen sollte mit den 3 am meisten missbrauchten
Worten der Menschheitsgeschichte, Gott wäre mit Sicherheit eines davon
(neben Liebe und Freiheit)
was würdest du also
vorschlagen, gar nicht mehr über Gott reden?
kennst
du übrigens das neue Buch von Marion und Werner
Küstenmacher/TilmannHaberer: Gott 9.0
geht um die
Evolution des Gottesbegriffes - phylogenetisch und ontogenetisch.
"Es
soll Verkünder des Wortes Gottes geben, die nicht am heiligen Feuer
leben, sondern nur davon erzählen, dass es eines gibt."
Kurt
Koch, Bischof
-
- - - - o o o o o - - - - -
Romir
8, 1.
August 2011, 06:15
Hallo Ingrid,
natürlich
ist es völlig legitim über wirkliche Gottes-Empfindungen und
Gottes-Ahnungen zu sprechen!
Über eigene, und
wenn es
unbedingt sein muss, auch über ernstzunehmende Gruppenmeinungen aus den
diversen Elfenbeintürmen.
Kardinal Schönborn in der
Sonntagskrone 7.11.2010:„Wir
können uns Gott nicht
vorstellen. Aber wir können an Ihn glauben und ahnen, dass Er da ist.”
"Ahnen"
meint Kardinal Schönborn, also nicht "wissen" entgegen der sonst
üblichen dogmatischen Verkündigungen!
Glauben
"wollen" ist
dienlich; ohne "wollen" keine Fähigkeit zur Gläubigkeit.
Einem
Gott, den "Wir uns nicht vorstellen können" - also dem Deus Absconditus
- Eigenschaften zu unterstellen, tötungsauffordernde Worte in den Mund
zu legen und als "Hilfskraft" der Manipulation zu systematisieren, ist
unter der modernen Theologie, aber auch in der Gedankenwelt der
positiven Mystiker, absolut verwerflich.
Was
selbstverständlich
inkludiert, dass "Stammesgott"-Eigenschaften-unterstellende Texte des
alten Testaments nur unter einer Bedingung wahr sein können: Das JHWH
eben ein "privater" Stammesgott des "auserwählten Volkes" war und
vielleicht noch ist. Literarische Tradition mit "Buh-Mann-Funktion" und
nicht mehr.
Kopiere in Google hinein "Schreckgespenst Rudolf"
und lese bitte auch weitere Abhandlungen der Gruppe 4
"Gottesvergewaltigung"!
(Anmerkung:
das steht im originalen Forumstext, weil die Forenleitung private Links
zensierend unverwendbar verändert. In einem evangelischen Forum; keine
"evangelische Freiheit!")
Was die
Forderung nach
einer
Bereinigung der Perikopenordnung durchaus berechtigt erscheinen lässt.
Dankenswerter
Weise durchbrechen viele PfarrerInnen diese Lesungsvorschläge und/oder
predigen dann ohnedies über etwas ganz anderes.
Liebe
Ingrid: Du
hast mit Deiner Frage die in meiner Signatur beinhaltete Absicht
[...nichts mehr zu posten...]
durchbrochen, werde sie daher für diesen Thread abändern. Aber dann ist
Schluss.
Möge soviel alttestamentarischer Käse durchs Dorf
gerollt
werden, wie immer im AT beinhaltet ist ... ( Und unser
neuzeitlicher
Gottesbegriff durch den Wüstensand Ägyptens und des Sinai gezogen
werden.)
So lange die Forenleitung nicht aufhört, Links zu
nicht
Gewinn-orientierten, also werbefreien Seiten zu verändern und ihre
Anklick-Verlinkung zu behindern, ist die Ethik gestört.
Verlinkungen
zu einer Website, in der sogar offiziell Worte von Bischof Bünker,
Kardinal Schönborn und Dr. Ines Knoll OHNE weitere Rückfragen
einverständlich zitiert werden dürfen.
Apropos
Wüstensand: Es
gibt keinerlei historische Beweise über die Wanderung etc., Moses
scheint eine literarische Figur zu sein, und sonst nichts!
Denn
dazu
aus dem Internet:
Israel
Finkelstein (* 1949 in Petach Tikwa) ist Direktor des Archäologischen
Instituts der Universität von Tel Aviv. Er hat als
Gastprofessor in
Chicago, Harvard und an der Sorbonne gelehrt. Er zählt zu den führenden
Archäologen in Israel. Seit 1992 leitet er zusammen mit David Ussishkin
die Ausgrabungen in Megiddo.
Das zusammen mit Neil
A. Silberman
herausgegebene Buch "Keine
Posaunen vor Jericho. Die archäologische
Wahrheit über die Bibel" stellt die Archäologie Palästinas
in der
Bronze- und Eisenzeit und Finkelsteins Schlussfolgerungen zur jüdische
Geschichte des Altertums dar. Finkelsteins
Theorie widerspricht in
weiten Teilen der am Alten Testament orientierten Geschichtsschreibung.
Das Buch schlägt eine neue Chronologie der Eisenzeit vor.
Einige
Untersuchungsergebnisse werden unter Landnahme Kanaans dargestellt.
Andere Rätsel wie das Fehlen von Überresten einer Stadt Jerusalem für
die Zeit der im AT geschilderten Könige David und Salomo bleiben
ungelöst.
Quelle inkl. der Links: Wikipedia über Prof.
Finkelstein, Homepage Prof. Finkelstein
Zusammengefasst
(im Internet lesbar):
Seines
Erachtens gibt es keinen archäologischen
Beleg für die biblische Geschichte der jüdischen Landnahme. Auch deutet
nichts auf die Historizität der Großkönigreiche Davids und Salomons
hin. Einen Exodus aus Ägypten wird es wohl niemals gegeben haben.
Und
freilich auch keine Mithilfe JHWH's in den behaupteten verschiedenen
wunderähnlichen Erscheinungsformen des Alten Testaments. Samt dessen
AT-Blutrünstigkeit?
Wenn nicht einmal der
"legendäre"
angebliche Exodus einer antiken Wirklichkeit entspricht, was stimmt
dann noch überhaupt im AT?
Fazit: Kann ein
Mensch
mit Gott-geschenkter Intelligenz überhaupt noch ein Bibelchrist sein?
- - - - - o o o o o - - - - -
Hier
das bisherige Ende der Forumsdiskussion bis 3.8.2011
Nun,
soweit zum Teil der biblischen Moses-Literatur, deren Wahrheitsgehalt
kaum beweisbar ist.
Den Kampf der zu
Schlangen gewordenen
Stäbe http://www.bibel-online.net/text/luther_1912/2_mose/7/#1 kann
man ja noch als erheiternde dichterische "Freiheit der Absurdität"
betrachten, dass aber die 10 biblischen Plagen keine für
Moses erbrachten"
Sonderleistung" waren, sondern dabei über mehrere
Jahrhunderte verteilte
Einzelereignisse literarisch zusammenkomponierten wurden, kann die
Wissenschaft
heutzutage beweisen.
Und auf Mose zurückzukommen: Welch
einerseits schwacher, aber andererseits eitler Gott müsste JHWH
da wohl gewesen sein um seine "Allmacht" gegenüber dem Pharao
samt Priesteranhang mittels 10 menschenmordenden, statt mit einer oder
zwei Plagen kurz und effizient abzuklären.
3 Aber ich
will(!)
Pharaos Herz
verhärten, daß ich meiner Zeichen und Wunder viel tue in
Ägyptenland. (2.
Mose 4.21) 4
Und Pharao wird euch nicht hören, auf daß ich
meine Hand in Ägypten beweise und führe mein Heer, mein Volk, die
Kinder Israel, aus Ägyptenland durch große Gerichte. 5
Und die Ägypter sollen's innewerden, daß ich der HERR bin,
wenn ich nun meine Hand über Ägypten ausstrecken und die Kinder Israel
von ihnen wegführen werde.
Ganz
schön
eitel, dieser mosaische HERR, oder? Pharaos Herz verhärten und dadurch
zusätzlich viele Tote verursachen....
Anmerkung:
Es wäre sehr interessant den Standpunkt des modernen Judentums zu
den/diesen mosaischen Texten zu erfahren. Dass das Reformjudentum, aber
auch die Orthodoxie vieles ablehnt, habe ich mittlerweilen erfahren.
Mir fehlen zwar Details, aber ein Hoffnungsschimmer für die
möglicherweise gottgegebene Intelligenz und Intelligenzsteigerung durch
die Jahrtausende ist das allemal.
Also
derartigen Seltsamkeiten einen Wahrheitsgehalt zuzubilligen, halte ich
für absurd. Und sie noch in einem modernen Gottesdienst zu
"verkündigen" oder zu "empfangen", halte ich für unzumutbar. Eine
fundamentalistische Traditionsabhängigkeit, die nur unter Verleugnung
des doch auch Gott-gegebenen Menschenverstandes ertragen werden könnte.
Ob
erträglich oder nicht hängt freilich auch mit "Gottes-gläubig" oder
nicht - also atheistisch -zusammen.
Nach
deutschen Untersuchungen sind etwa nur 25% der evangelischen
PfarrerInnen als gläubig zu bezeichnen, also glauben an das, was sie im
Beruf
vertreten. Von diesen 25 % kann ich mir vorstellen, dass sie sich in
einem Gewissenskonflikt befinden, derartige Texte zu verwenden.
Im
Sinne Sir Poppers könnte/sollte/dürfte man sogar den Umkehrschluss
ziehen:
Eine
Geistlichkeit -freilich hier nur die evangelische, die katholische geht
mich noch weniger an - die einem derartig obsoleten Gottesbegriff, der
durch die "Opferung" Jesu als auf ewig unwahr erklärt wurde, noch immer
anhängt, kann im
Sinne der Kreuzigung und des Neuen Testamentes gar nicht wirklich
gläubig sein.
Tja, das wären dann also die restlichen 75%, die
keinerlei Anlass hätten, als Atheisten auf eine anzunehmende
Ehre Gottes Rücksicht zu
nehmen. Sofern sie echte Atheisten sind; für die jeder
Gottesdienst eigentlich eine kontinuierliche Lebenlüge an
sich selbst - freilich auch an der Gemeinde - darstellt. Mit sicherem
Einkommen, klar.
Wenn diese allerdings
nur A-Traditionalisten oder Anti-Fundis inkl. Bezweiflung
großer
Teile der Bibel sind und sie den Widerspruch z.B. der Katechismen oder
"nur" des üblichen »Glaubensbekenntnisses« zur Rechtfertigungslehre,
zur modernen Theologie etc. für beachtlich oder sogar unerträglich
halten:
Dann, ja dann sind sie ja gar keine Atheisten
sondern quasi (versteckt?)
bekennende Agnostiker, die das Gottesprinzip an sich
ohnedies nicht bezweifeln. Dass
diese "enttraditionalisierten" Priester und PfarrerInnen freilich oft
einen qualitativ hochwertigen Dienst an der Gemeinde leisten, diesen ja
sogar
leben, möchte ich ausdrücklich hervorheben! Oft sicher einen
hochwertigeren im Gegensatz zu abgehobene bibliophile Ekklesiophilen
aus den Elfenbeintürmen. Diese »gottgläubigen Agnostiker«
haben
auch keine Probleme mit ihrem Verständnis der Gottesehre!Gottes
Ehre auch nur eine Fiktion? aus 2009.
Noch
eine andere Betrachtungsweise:
Es
gibt - im Unterschied zum Katholizismus - im Protestantismus kein
Lehramt, das entscheiden könnte/müsste, was dogmatisch "glaubwürdig"
ist oder nicht!
Das gilt 1.) freilich nicht nur
für
PfarrerInnen, sondern 2.) auch für uns Gemeindeschafe, üblicherweise
als Laien bezeichnet.
Dieses
2.) ist leider viel zu wenig bekannt und es gibt für die Profis auch
keinen "praktischen" Grund, das bekannt zu machen. Dass daraus die
Möglichkeit, ja sogar die Pflicht zur Eigenverantwortung resultiert -
oder auch nur resultieren würde - ist wohl logisch. Ob nun kirchliche
Inhalte für
"wahr/wahrscheinlich/unwahr" gehalten werden ist Sache jedes einzelnen
Profis oder Laien. Aber, will man diese Freiheit den ekklesial
ungebildeten Laien überhaupt zugestehen?
Somit wäre
auch die Liturgie-Ordnung dem
Prüfstein der erfolgreichen Kompetenz zu unterwerfen. Was keinen Erfolg
hat ist letztendlich "unwahr" (nach einem mir nicht mehr
erinnerlichen
Autor). Wobei "Erfolg" freilich ein ein subjektiver Begriff ist und der
"Erfolg" der Liturgie von jedem Gottesdienst-Teilnehmer unterschiedlich
empfunden wird.
Ich
meine, dass Liturgieteile, also Lesung,
Predigt, weitere Rituale und das verbindende gesprochene Wort derart
sein sollen, dass sie nicht dazu verleiten, die intellektuelle aber
auch emotionale Kompetenz des Gottesdienst-Abhaltenden wegen der
gesprochenen Worte und besonders obsoleter(!) Phrasen zu bezweifeln.
Bezweifelbare
AT-Seltsamkeiten zu zitieren, begünstigt kaum den Erhalt
einer hohen Kompetenz.
Ich
gehe sogar soweit zu behaupten, dass aufgeschlossenen PfarrerInnen die
"pflichtgemäße" Erfüllung der Perikopen subjektive Schmerzen bereitet.
Sich selbst gegenüber, aber auch gegenüber der für intelligent zu
haltenden Gottesdienst-Teilnehmer. Für die ja die bevölkerungstypische
IQ-Verteilung angenommen werden kann, Und so gibt es im Gottesdienst
eben nicht nur einen Intelligenzquotient von z.B. 80 bis 110, sondern
eben auch von 111 bis 145 und vielleicht auch darüber. Wenige zwar,
aber die will man doch auch nicht verlieren, nicht wahr?
Woraus
folgt: die traditionalistische Perikopen-Ordnung bedarf dringend einer
Reformation!
Bei
"... immer auf dem Weg ...; semper reformanda" ist heutzutage sicher
nicht mehr der
"Umweg/Irrweg" über die mosaischen Teile des Alten Testaments notwendig!
Ob
die kürzlich gehört Begründung für mosaischeTextzitierungen tatsächlich
stimmt, dass man Mosestexte braucht, weil man ansonsten nicht den Wert
des Christentums erkennen könnte, aber auch nicht die Entwickung des
Gottesbildes (Tiki Küstenmacher et al.), weiß ich
nicht. Ich
denke, man kann sein Gottesempfinden genau so gut - wenn nicht besser -
pflegen, wenn man von den literarischen Gotteseigenschaften, ja
unethischen Stammesgott-Unterstellungen nicht das geringste weiß.
Eine
Wissenszunahme, wie ich sie in den letzten Jahre "erlitten(!)" habe,
ist für eine unbelastete heitere Gottesempfindung kontraproduktiv!
Der
Kampf gegen die Zweifel wird immer härter, aber nicht aussichtsloser.
"Lebensentwicklung" bedeutet immer, sich zu verändern. Stagnation ist
letztendlich der Beginn des geistigen Todes.
Dagegen
hilft dann nur, sich immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dass jede
Bibel jeder Provenienz ein menschengeschaffenes fantasievolles Produkt
ist, deren Wahrheitsgehalt keiner wissenschaftlichen Prüfung standhält.
Genau so wie ekklesiale Fundamentalismen und Traditionalismen auch
nicht! "Tand, Tand, [...] aus Menschenhand" (Theodor Fontane) ;"All is
but toys" (Macbeth).
Vielleicht
sind/wären Teile der Bibel - oder die ganze Bibel - für »unseren
modernen Gott« das größte Machwerk, dass Ihm/Ihr je untergekommen ist.
Nur ein ekklesiales, leider auch für die moderne
Gottes-Beziehungsvorstellung
(Prof. Körtner) kontraproduktives "toy". Ein obsoletes
Stammesführer-Spielzeug
vergangener Jahrtausende...
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Evangelische PfarrerInnen A.B.
und H.B. sind dank fehlendem Dogmen-Lehramt eigenverantwortlich,
somit sollte
einer
effizienten Modernisierung der vielleicht manchmal hilfreichen, aber
jedenfalls
bequemen protestantischen Perikopen-Ordnung nichts Essentielles
entgegenstehen.
Und die ganz Bemühten könnten sich
mal mit dem jüdischen Archäologen Prof
Finkelstein beschäftigen, da würde sich Einiges ändern.
Apropos:
Gemeinden ohne "finsterem Alten Testament" florieren!
Auch
ich weiß selbstverständlich nicht, was wirklich »wahr« ist. Aber die
Wahrscheinlichkeit, dass einem Gott unterstellte Grausamkeiten und
sonstige religiöse Absurditäten »wahr« sein könnten, hat für mich den
Wert »Null«. Keine Chance für Würdelosigkeit und Ehrlosigkeit bei
bösartig angedichteter Macht- und Gewaltausübung!
Bloß
negative Fantasien, die in Gottesdiensten schlicht nichts zu suchen
haben sollten!
Hier passend ist vielleicht
diese Maxime doch keine hoffnungslose Fantasie in Johannes 14,26:
» Aber der Tröster, der Heilige
Geist, [...], der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern
[...]. «
Rudolf
Fiala