Ist
der alttestamentarische Gott überhaupt der Alleingott,
der er
laut "Schrift" zu sein behauptet? Logischerweise ein praehumaner Alien?
Oder ein von
präjesuanischen machtbesessenen Menschen erdachter Stammesgott?
© Rudolf
Fiala, Freitag 13.05.2016 vor Pfingsten 15.5.
rev.3.6.2022
Nun, die
Frage gehorcht logischen Gesetzen und ist nicht vom Tisch wischbar.
Denn der
Gott der 10 Gebote erklärt doch im ersten Gebot selbst:
2. Mose - Kapitel 20 und 5. Mose -
Kapitel 5
Die Zehn Gebote
1 Und Gott redete
alle diese Worte:
2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich
dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführt habe.
3 Du sollst keine anderen Götter
neben mir haben.
4
Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder des,
das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im
Wasser unter der Erde ist.
5 Bete sie nicht an und
diene
ihnen nicht. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der
da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern bis in das dritte und
vierte Glied, die mich hassen.
Dieser
ultimate Satz/Gebot "Du
sollst keine anderen Götter neben mir haben" erscheint mir
etwas seltsam zu sein, mit folgenden Begründungen:
Ein alleine existierender Gott
wüsste freilich, dass er der
einzige Gott wäre und dass es somit folgerichtig keine anderen Götter
gäbe, die neben ihm zu haben wären. Das Gebot wäre somit mangels
Konkurrenten eine sinnlose Trivialität.
Somit
ist naheliegend, dass auch dieses Moseskapitel eine Erfindung wie viele
andere Teile der Bücher Mose sind, um Menschen durch eine Oberschicht
besser manipulierbar zu machen. Durch die Installation einer
ultimativen Authorität, nämlich eines Stammesgottes, ist diese Absicht
relativ leicht verwirklichbar. Wie eigentlich auch bei allen anderen über
den Erdball verstreuten
Stammesreligionen erkennbar ist.
Ein oder mehrere
Stammesgötter und deren "Sprecher", oder wirklichkeitsnäher Exekutoren,
sind ein ideales System mit Garantie für ein angenehmes,
anstrengungsfreies Leben von machtbesessenen Oberschichten und deren
Mitläufern!
Nachtrag 20.5.2016:
Sinngemäße Worte des kath. Priesters und Pastoraltheologen Prof. Zulehner (zur Person hier) im österr. Radio:"Menschen haben viele ihrer Gewaltphantasien Gott in die Schuhe geschoben
und in die Bibel eingepflanzt, was nicht Offenbarung Gottes ist!
Der Mensch, der sich Gottes bedient, um seine eigenen Interessen durchzusetzen."
Weiters war in dieser Diskussionssendung sinngemäß zu hören, von wem weiß ich nicht mehr:"Die Religion ist geeignet, Dinge zu legitimieren, die aus einer anderen Interessenslage stammen,
und dazu wird gerne die Religion missbraucht!"
Auch missbraucht, um gegen Menschen, Ethik und den Guten Willen, aber auch gegen die Natur an sich zu agieren.
Besonders
tragisch, ja verabscheuungswürdig erscheint mir, dass die 5 Bücher Mose
für jedes nur denkbare Mordmotiv - an Einzelmenschen bis zum
Völkermord! - Rechtfertigungen, ja sogar "Anleitungen" liefern.
Quasi ein "Was
wollt Ihr eigentlich von mir Mörder und/oder Kriegsverbrecher, ich habe
ja nur etwas gemacht, dass ohnedies bereits als imperative
>Empfehlung< im Alten Testament steht!"
Es ist
nach wie vor erstaunlich, dass der "Alttestamentarischen Orthodoxie"
mit allen ihren Unwahrheiten, die sich auf einer Wissensebene wie zB.
Grimms Märchen, Deutsche Heldensagen und Griechische Göttersagen
bewegen, soviel Wirksamkeit zugestanden wird. Leider auch in meiner
Protestantischen/Evangelischen Kirche mit der Begründung des obligaten
geschichtlichen Charakters des Alten Testamentes im Christentum. Meiner
Meinung nach ist das nicht "Geschichte" (Historie) sondern
"Gschichteln" mit einem bezweifelbaren Wahrheitsgehalt, der in den
seltensten Fällen auch nur ansatzweise wahrscheinlich ist.
Phantasievolle, machtorientierte, menschenmanipulierende Makulatur eben.
Keinesfalls wert, geglaubt zu werden - und schon gar nicht als gegebenes Wort eines unerkennbaren Gottes.
Erfreulich
ist allerdings, dass manch aufgeschlossener, nicht
bibelfundamentalistischer Pfarrer den "gottgegebenen" Inhalten des Alten Testamentes sehr,
aber schon sehr skeptisch gegenüber steht. Auch wenn sich mancher
schwer tut, es "öffentlich" einzugestehen.
Die
intensive Bibelforschung - besonders zu den 5 Büchern Mose - seit mind.
200 Jahre würde dieses Eingeständnis allerdings leicht sein lassen und
sogar der Glaubwürdigkeit der modernen Religionen dienen. Sogar die modernen Juden sind nicht mehr "Thora-treu" in geschichtlichen Unwahrscheinlichkeiten verhaftet.
Mal sehen, welchen "göttlichen" Wahrheitsanspruch die neu redigierte evang. Bibel 2016 stellt!
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Weitere Ergänzungen zu dieser Abhandlung hier nachzulesen:
80/T3 Entwurf: Wieder einmal im TV : "Das abgrundtief Böse in der Welt", 4.10.2015
Eine personifizierte Fiktion, ein Phantom, eine bequeme
Ausrede! Ärgerlich ...
2016: Die aktuellen Gruppenmorde, Entführungen, Vertreibungen etc. in Syrien entsprechen
erschreckend genau den "Anregungen" in den hier dokumentierten Büchern Mose, quasi als Alibi!
Und wesentlich weiterführend:
43. Die
Blutrünstigkeit der Bibel: Für mich eine Beleidigung eines gütigen
Gottes! 18.4.2010
Das
erst jetzt
entdeckte Buch eines Wissenschaftlers
bestätigt die Unglaubwürdigkeit. Und
beendet als Höhepunkt folgerichtig jedwede weitere laienhafte
Beschäftigung mit ekklesiologischen, also auf Menschenwerk
beruhenden Kirchenstreitthemen.
C.
F. v. Weizsäcker 1981: »Ist es mit dem modernen Bewusstsein vereinbar,
Christ zu sein? (...) Wie so häufig im Leben wird das Problem
verschärft, wenn man versucht, sein Bestehen zu leugnen«
Und wollen Sie sich vom Pfingstlichen Geist etwas anhauchen, verwundern und zur Nachdenklichkeit anregen lassen, dann:
https://www.zeitenschrift.com/artikel/jesus-starb-nicht-am-kreuz
Klingt
wesentlich logischer und konsistenter als die "Biblische
Heilsgeschichte"! Dank Turiner Grabtuch und sogar der biblischen
Kreuzigungsgeschichte!
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Epilog:
Als
mir der Gedanke zu dieser Abhandlung kam, hielt ich es für
machbar, daraus eine längere Text mit mehreren
Begründungen zu machen.
Mittlerweilen habe ich erkannt, dass
mehrere Begründungen ja gar nicht nötig sind. Die Absurdität spricht
eigentlich ausreichend für sich selbst, inkl. der angeführten und verlinkten Abhandlungen.
Und freilich auch mit und durch den vor 2 Tagen gehörten Text vom Theologen Prof. Zulehner.
Causa finita!
Rudolf
Fiala