Aus 1. Johannes
4,12
Niemand hat Gott je geschaut; wenn wir
einander lieben, bleibt Gott in uns
und seine Liebe ist in uns
vollendet.
*****
4,16
Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig
angenommen.
Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt,
bleibt in
Gott und Gott bleibt in ihm.
*****
4,18
Furcht gibt es in der Liebe nicht,
sondern die vollkommene Liebe vertreibt die Furcht.
Denn die Furcht
rechnet mit Strafe und wer sich fürchtet, dessen Liebe ist
nicht vollendet.
*****
4,20
Wenn jemand sagt: Ich liebe Gott!, aber
seinen Bruder hasst, ist er ein Lügner.
Denn wer seinen
Bruder
nicht liebt, den er sieht, kann Gott nicht lieben, den er nicht sieht.
4,21
Und dieses Gebot haben wir von ihm: Wer Gott liebt, soll auch
seinen Bruder lieben.
*****
Soweit
Johannes; und wie ist die
Wirklichkeit?
Die Versuchung der
Vorverurteilung und Verleumdung
"Homo hominis lupo" - "Der Mensch ist
der Wolf des Menschen"
©
Rudolf
Fiala, 23. 4.
2009 Plausibilitätsgeprüft 1.6.22
Geschätzter
(siehe Postscriptum) unbekannter Leser,
diese Abhandlung
fällt auf den ersten Blick scheinbar etwas aus dem
spirituellen Rahmen.
Aber
Vertrauen und dessen Unerschütterlichkeit, das Bewusstsein des
korrekten Verhaltens einerseits, andererseits aber die doch
geschehenden Anfechtungen durch niedere Motive belasten manchmal schon
außerordentlich!
Es wird versucht, eifernder Weise
Freundschaften zu zerstören - was nur zu oft gelingt - oder
zumindest Keile in emotionale Bindungen hineinzutreiben. Alles unter
einem "wohlmeinenden Deckmäntelchen" ...
Seien
wir doch ehrlich, jeder von uns unterliegt Versuchungen.
Der
Versuchung des Geldes, der Versuchung der teuer erkauften
Schönheit, den Ruhmesversuchungen in Sport, Beruf und auf dem
"Feld der Ehre". Der Versuchung des Tanzes um das Goldene Kalb, egal
welch scheinbar erstrebenswerte und reizende Eigenschaften es hat.
Selbstverwirklichung
um jeden Preis, auch um den Preis der Beschädigung anderer
Menschen und unter Umständen bis zu derem oder/und dem eigenen
Tod. Das Leid der Angehörigen wird mit einem Schulterzucken
quittiert.
Die Versuchung der
Vorverurteilung - ob
überhöhend oder niederdrückend -
und des
"geschickt" gemachten Fast-Rufmordes wird uns doch in den Zeitungen, im
Internet, in Radio und Fernsehen täglich vorexerziert.
Erfolgreich
im Wirtschaftsbereich seit Jahren und gerade 2009 mit tragischen Folgen.
Gern,
nur zu gerne wird statt der eigenen Denkleistung Vorgekautes
geschluckt: Gegen ohnedies besseres Wissen, gegen Freundschaft,
Vertrauen und auch Liebe.
Vorgekautes, ja
wer fühlt sich
denn berufen, etwas vorzukauen und zu kolportieren? Welche Motive
sollte der Rufschädiger haben?
Nun, da
gibt es einige,
wie Neid gegen aus irgend welchen Gründen Beneidenswerte,
Minderwertigkeitsgefühl besonders nach selbst angezettelten,
verlorenen Diskussionen, niederer Hirarchiestand etc. etc., aber auch
Machtgefühle eingebildeter und "hochgelobter"
Mächtiger.
Das sind ja alles keine
Gründe, darüber eine spirituellen Abhandlung zu
schreiben. Aber:
Das spirituelle Problem liegt in der
Versuchung, der auch durchaus honorige und lebenserprobte Menschen
nachgeben:
Der
Versuchung, über einen gemobbten Menschen Wissen und Vertrauen
aus Erfahrung zu negieren und statt dessen den
Einflüsterungen spirituell/religiös
Missgünstiger
nachzugeben.
Spirituelle Missgunst aus
Glaubensneid!
Dass es
das gibt wurde mir erst bekannt, nachdem ich Glaubensneid leider selbst
kennengelernt habe. Für den, der gerade an der Grenze zwischen
Gläubigkeit und Ungläubigkeit entlangtaumelt ist ein
Mensch
der eine hohe Gläubigkeit vermittelt einfach suspekt, bei
gegebener Gelegenheit herausforderbar - er braucht ja
nur einen
kleinen Formulierungsfehler zu machen - und sein Ruf angreifbar. Bis
zur Zerstörung des Rufes bei Leichtgläubigen.
Was sich während des Konzeptes dieser
Abhandlung herausstellte, ist freilich quasi teuflisch:
Im
Rahmen meiner Kritik an einer spirituellen Fernsehserie, deren Inhalt
von der Fernsehanstalt experimentell geändert worden war und ich
diese Änderung als "Sünde wider den Geist" und
Verringerung der Spiritualität angeprangert hatte, und das
entrüstet als behaupteter Angriff auf die TV-Präsentatorin in
einem evangelischen Forum interpretiert und prompt an diese
weitergetragen worden war, zeigte sich nachträglich und beweisbar,
dass diese bestimmten Sendungen, ja nicht einmal die Serie, von den
"Aufregern"NICHT gesehen worden war!
Teuflisch, nicht wahr?
Das
erinnert peinlich an die "auf Verdacht vorproduzierten"
Theater-Aufführungskritiken in Tageszeitungen trotz abgesagter
Aufführungen ...
Die
Versuchung des Nachgebens und akzeptieren des Rufmordes:
Warum wird dem so gerne nachgegeben?
Bequemlichkeit?
Denkfaulheit? Vertrauensverlust gegenüber der und in
die
eigenen
Erfahrungen? Obwohl man es doch eigentlich besser weiß und
den
Mistlieferanten doch schlagartig ruhig stellen könnte statt
ein
"geneigtes Ohr" zu leihen?
Ist das die
Neuheitssucht, immer
etwas Aktuelles, Pseudowichtiges erfahren zu wollen? Statt
der eigenen
Meinung über den gemobbten Mitmenschen zu vertrauen? Zweifel
an
der eigenen geistigen Leistungsfähigkeit?
Die
Überbringer und/oder Erfinder schlechter Botschaften sind in
modernen Zeiten oft wichtigmacherische oder sogar sadistische
Wiederholungstäter. Sie
haben ja immer wieder Erfolg. Im Altertum köpfte man
sie, wie behauptet wird.
Nun gut, das fällt ja
heutzutage weg.
Was
wir aber im Zeitalter der schnellen Kommunikationsmittel
einfachst
machen können ist mit Gemobbten schnellstens zu reden! Reden
bevor
sich Misstrauen und Ärger über etwas
möglicherweise
Falsches in die eigene Seele gefressen hat und den klaren
Blick
trübt. Den klaren Blick auf "Das kann doch gar nicht wahr
sein",
"da wird etwas verändert und nicht wörtlich
weitergetragen",
" da wird etwas aus dem Zusammenhang Gerissenes weiterverbreitet" bis
zu "Ich kann mich doch in der Vergangenheit gar nicht so
geirrt haben,
ich kenne den Angegriffenen besser!"
Ein
ehebaldigstes "Hast Du das wirklich gesagt
oder öffentlich geschrieben?" - wenn öffentlich
geschrieben
noch besser, weil dann ist das Missverständnis gleich
beweisbar -
kann alles relativieren oder als nichtig erkennen.
Also
baldigst miteinander
reden, und der Sünde gegen den Geist - siehe oben die
Johannes-Verse - keinen Platz lassen, bevor
ein bleibender beidseitiger(!) Vertrauensverlust entsteht. Der Gemobbte
verliert freilich auch das Vertrauen zu dem wankelmütigen,
irgend
wo in der Ferne sich unnötig beleidigt Fühlenden und
vor sich
hinschweigenden früherem Freunde.
Der Freund, der ja
tatsächlich
beleidigt wurde, nämlich von dem Überbringer der
scheinbar
schlechten, da manipulierten Nachricht, sich jetzt eben
schlecht/beleidigt fühlt und das jetzt dem Opfer des Mobbings
in
die Schuhe schiebt. Zu Unrecht. Der Versucher - im wahrsten
Sinne, denn
er "versucht" einen anderen Menschen aus egoistischem Antrieb schlecht
zu machen - ist der wahrlich Böse.
Wenn
ich mir
vorstelle, dass vielleicht nur 50% der mittels "Hilfe" von Dritten
gescheiterten Freundschaften bei einem sofort miteinander Reden und
Aufklären von etwaigen Missverständnissen zu retten
gewesen
wären .... traurig.
Und
der Advocatus diaboli lacht sich ins Fäustchen.
Und
sogar wenn nur
1% rettbar gewesen wären, ist das 1% zuviel an Verlust.
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Ich
hätte nie gedacht, dass ich einmal die Scientology als Vorbild
hinstellen würde! Aber die Methode bei
Mobbingversuchen SOFORT den
potentiell Gemobbten hinzuzuziehen ("Frau Eva, sagen sie
bitte Herrn
Abel er möge sofort in mein Büro kommen,
Herr Kain will
mir irgendetwas über ihn erzählen") hat
schon ihrer Meriten.
In vielen Fällen wird sich Kain aus dem Chefbüro oder aus der
Telefonverbindung
schnellsten
verabschieden und derartige miese Versuche in Zukunft gar nicht mehr
starten.
Die Androhung, wenn auf der "Mitteilung"
bestanden
wird das ehebaldigst mit dem Gemobbten besprechen zu wollen, wird
vielleicht das gleiche Ergebnis habe.
Für
den gläubigen
Menschen sollte/könnte/müsste in erster Linie
Vertrauen bis
zum Beweis eines tatsächlichen, nicht nur mobbenden
Vertrauensbruch-Versuches die Methode der Wahl sein, meine ich.
Und
sollte jemand das große Glück haben,
überzeugt zu
glauben, dass er sich in der Gnade Gottes befindet, dann ist
ihm
dieses Vertrauen zu seinen Mitmenschen sogar eine ethisch
religiöse Verpflichtung.
Möge es
auch Ihnen
leicht fallen!
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Sich
"Treubleiben" auch in einer möglichen spirituellen Aufgabe
heißt die Devise! Samt Wachsamkeit und Standhaftigkeit in Würde!
Plus
des Mutes zur
Verwirklichung des von SeelsorgerInnen und ThrapeutInnen oftmals
gehörten Satzes "wir können/sollen/müssen
miteinander
reden" und ihn nicht als "Graue Theorie" jenseits jeder Konsequenz
quasi sinnlos
im Raum stehen zu lassen. "Flieg' Phönix, flieg'", trau Dich!
Auch
der Mut zur Provokation macht Sinn, wenn quasi der abgeschossene
"Phönix" schon verletzt am Boden sitzt und Zweifel bestehen, ob er
je wieder wird fliegen können ... Schon mancher
unkonventionelle, aber wohlüberlegte Rettungsversuch hat eine
überraschende Wendung gebracht. Das Risiko das letztendlichen
Scheiterns einzugehen ist allemal sinnvoller als wie das berühmte
hypnotisierte Kaninchen vor der Schlange zu sitzen und untätig auf
das Ende zu warten.
Rudolf
Fiala
PS zu "Geschätzter unbekannter
Leser":
Schön langsam wird mir die quasi
inflationäre Anrede "Lieber .... " sehr suspekt,
zu
viele unbekannte(!) Leute, die uns per "Lieber ..." anschreiben!
Sei
es in Werbeschriften, Bettelbriefen, Rechnungs-Begleitschreiben,
Tarifänderungen
- das alles womöglich noch
in automatisierten Briefen, sogar ohne Namensnennung
in Form
von "Lieber Teilnehmer" etc. - aber auch in emotionslosen, ja sogar
negativ
besetzten Briefen, Mails und Forenpostings, in denen
es
überhaupt keinen persönlichen Grund
für
das eigentlich vom Herzen kommen sollende "Lieber" gibt.