Zitat:
...
Diese
Beispiele könnten ein sehr grober - zugegeben -
Teilbeweis sein, für das denkbare und noch nicht widerlegbare
mögliche Ergebnis aus
der Atto-/Femtosekundenforschung:
Es könnte gar keine Zeit als "Zeit
an
sich" geben und schon gar nicht gequantelt.
Möglicherweise gibt es die "Zeit an sich" gar nicht.
Vielleicht aber doch; ist letzlich unwesentlich.
Aber eines ist sicher: Es "gibt" auch die Vergangenheit "an
sich" nicht real angreifbar - es "gab" sie einmal -, nur ihre
archäologischen Spuren samt materiellen und geisteswissenschaftlichen
Auswirkungen "gibt" es angreifbar, erkennbar
oder auch nur erinnerbar im "Jetzt".
Genau so wenig "gibt"
es "Die Zukunft" angreifbar!
Und in etwas, dass es nicht "gibt" - gibt im Sinne einer wirkenden
Präsenz - kann irgend jemand auch nicht hineinspringen, um dort
nachzusehen.
Jede
Veränderung von Zustand 1 zu Zustand 2 geht in Richtung
unserer Hilfsdimension
"Zeit" bezw. es wird diesen einander
folgenden
Zuständen ein von uns geschaffener Zeitstempel
aufgedrückt, von dem eben gar
nicht bekannt ist, ob es ihn "an sich" überhaupt gibt.
[...]
Veränderung
inneratomar und grobstofflich.
Oder
wenn man es auf die Spitze treibt: Das Feld, das uns Stofflichkeit
VORTÄUSCHT, befindet sich natürlich auch dauernd in
feldspezifischer Veränderung. Z.B. der Elektronenschalen etc.
etc... samt aller
möglichen fehlerhaften Prozesse.
Daran ändern auch Superstrings und andere Gedankenkonstrukte
bis zum Urknall nichts.
...
usw.
Nochmals
die Quintessenz:
Es
gibt angreifbar und jetzt wirksam nur die Gegenwart, das "Ewige Jetzt"!
Die
Zukunft ist eine Summe von theoretischen Potentialen, von denen einige
durch das Weitergleiten - inneratomares Weiterschwingen - der Gegenwart
realisiert werden.
Theoretische Potentiale
mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit zwischen NULL und 100%, begründet
in
im Zeitpunkt der Realisierung momentan(!) herrschenden förderlichen
oder hindernden Randbedingungen physikalischer und soziologischer
Gegebenheiten.
C.F. von Weizsäcker hat es in dem prägnanten Ausspruch zusammengefasst: „Die Vergangenheit ist
faktisch, die Zukunft ist möglich.“
Dass jede Materie, ob belebt oder
nicht, ja jeder Geist in diesem "Ewigen Jetzt" gefangen ist, ist kaum
bestreitbar.
Weder sind Sprünge in eine real nicht vorhanden
Vergangenheit, noch in eine noch gar nicht manifest gewordenen Zukunft
möglich.
Reales Zukunftswissen gibt es nicht.
Aber
für einen Gott, oder ein nicht personal konnotiertes Gottesprinzip,
sollte
das wunderbarerweise nicht gelten? Für den Schöpfer der so sinnvoll
interagierenden
Naturgesetze? Dem doch seit Jahrtausenden unterstellt wird, ER kenne
real die Zukunft und handle rückwirkend in die Gegenwart nach Seinen
Zukunftserfahrungen? Aus einer Zukunft, die sich doch erst im
Weitergleiten
der Gegenwart manifestiert? Da müsste Gott doch ein ziemlich grausamer
Sadist sein, wenn er all das von Ihm in der Zukunft schon "gesehene"
manifeste Unglück zulässt. Wo Er doch nur die Randbedingungen innerhalb
der nicht änderbaren Naturgesetze dank seiner Allmacht minimal zu
ändern bräuchte?
Ich behaupte, diese
Realzukunftswissen-Unterstellung kann gar nicht richtig sein. Und wenn
es mir oberhalb gelungen ist, die Begründungen ausreichend dargestellt
zu haben, werden Sie sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit dem
Gedankengang ein bisschen anschließen können.
Die Realzukunftswissen-Unterstellung
ist aber ein quasi teuflisches Werkzeug, um dem Gottesprinzip eine
absolute Unfähigkeit anzudichten, ja Gott zu einem beweisbaren Versager
zu degradieren.
Dieser unterschwellige Rufmord
an einem
(Stammes-)Gott, der doch ohnedies gefälligst die Zukunft zu kennen
hätte, ist schon bei Moses erkennbar, als er mit den Gesetzestafeln
zurückkehrt und sofort "im Namen Gottes" die Ermordung von 3000, nicht
zum Stamme Levi gehörenden Menschen im Lager befiehlt. Moses
als Mordwerkzeug (ab Vers 27)
..., viel schlüssiger kann man wohl das Versagen eines dank angeblichen
Zukunftwissens zeitlosen, allmächtigen Stammesgottes kaum
beweisen.
Auch
der kranke Luther nach 1526 war nachweislich stolz auf seine selbst
angeeignete Eigenschaft als angeblich gottgewolltes
Mordwerkzeug
(Tischreden, Weimarer Ausgabe der
Lutherschriften, Band 3, S. 75).
Allerdings
darf man nicht vergessen, dass Luther als ehemals katholischer Mönch im
biblischen, auch tötenden Gedankengut verhaftet war und blieb.
Wie:
3. Mose 20,9ff; 5. Mose 17,12; 5. Mose 21, 18ff; 2. Mose 34, 12ff;
4. Mose 24, 8; Römer 1, 29ff; 2. Petrus 2,12 ff etc.etc.
Für
mich unakzeptierbar sind all diese psychoterroristischen (Hölle!) und
auch u.U. tödlichen
Manipulationstechniken von Machtbesessenen!
Apropos
Moses, Person und Werk: Bibellexikon
Eine "moderne" Anmerkung zu
bedauerlichen kontraproduktiven Anachronismen, begründet in mangelnder
Lernbereitschaft:
In
einer religiösen Morgensendung war in der Weihnachtswoche 2010 von
einem emeritierten kath. Geistlichen sinngemäß zu hören: ".. und ER
begleitete SEIN Volk durch das Rote Meer ...". Das "Rote Meer" ist
schon lange als Übersetzungsfehler von "jam suph" anerkannt,
der richtige Begriff ist "Schilfmeer",
also die Sümpfe im Nildelta. Zum Steckenbleiben der hineinpreschenden
ägyptischen Kampfwagen reichte es auch ohne behauptete überirdische Hilfe...
Die
gar nicht erfolgen konnte, weil doch "Gott seine Macht durch
seine
Ohnmacht demonstriert", wie wir am nächsten Tag im Radio
hören durften.
Lassen
Sie sich bitte diesen absurden Satz über den verborgenen Gott auf der
Zunge zergehen, insbesondere "... Macht durch Ohnmacht demonstriert".
_ _ _
_ _ _ _ _
Zusammengefasst:
Gott und wir, alles bewegt sich "dahingleitend" in der
scheinbar manifesten, aber im nächsten Moment schon wieder vergangenen
Gegenwart, auf den materiellen Spuren und Folgen der Vergangenheit in
Richtung einer fiktiven,
noch nicht faktischen(!) Zukunft. Alles "geschieht
jetzt" wäre, meine ich, eine zulässige Verkürzung; besser als alles "ist jetzt"
Die
moderne
Auffassung Gottes als Beziehungswesen
durch namhafte Theologen, bestätigt die Idee der ausschließlichen
Realpräsenz des "Jetzt": "Beziehungen" als Summe aller denkbaren
Informationsflüsse kann man - auch ein Gott - nur mit realen
Existenzen haben, also nicht mit fiktiven "Hirnprodukten" eines
prognostizierenden, eventuell - oder auch nicht - eintretenden
Wunschdenkens.
Siehe Postscriptum!
Daraus
folgt, dass die ach so berühmte Theodizee-Frage "Warum lässt das viele
Böse auf der Welt ein allwissender, allmächtiger Gott zu?" hinfällig
wird! Gottes Realität
entwickelt sich
gleitend in der Gegenwart genau so weiter, wie unsere eigenen
persönlichen Realitäten ohne jedes Zukunftswissen. Zukunfts-Ahnen
vielleicht, aber reales Wissen? Nein, definitiv nein!
Stark
formuliert: ER kennt
aus Erfahrung die sich entwickelnde Zukunft samt
Grausamkeiten
auch nicht
und ist somit auch kein diese zulassender Sadist!
Denksportaufgabe
gleich vom Anfang der Bibel: Wenn Gott im Gegensatz
dazu Zukunfts-allwissend wäre, hätte er Adam und Eva wohl die
"Fruchtprüfung" ersparen können. ER wird sie doch nicht als Pseudoalibi
für den Verweis aus dem Paradies gebraucht haben .... Absurd, nicht
wahr?
Genau so wie die Quälung des Hiob, ER hätte doch "aus
der Zukunft" gewusst, wie das ausgeht.
Naja, beides sind ja
nur kleine Details aus dem "Großen Buch der Legenden" samt seinen
Auslegungen "aus der Zeit".
Fazit:
Die Theodizee-Frage, also die anmaßende Frage nach der Rechtfertigung
Gottes samt der Antwortversuche auf die Frage, wie das Leiden in der
Welt mit der Allmacht und der Güte Gottes vereinbar sein könnte,
ist mangels realen göttliche Zukunftswissens per se
absurd. Wieder etwas für den Mistkübel der sinnlosen,
menschengeschaffenen Glaubenstheorien.
Letztendlich bleibt
nur die Anthropodizee über!
Wer
sich selbst mit einigen, letztendlich ergebnislosen
"wissenschaftlichen" Antworten zur Theodizeefrage beschäftigen will:
http://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee
Dass
mit dem Konzept des sich weiterentwickelnden - atomtheoretisch
weiterschwingenden - "Jetzt" die beliebte spitzfindige
Allmächtigkeits-Diskussion, ob ein Gott, der sich an die (von ihm
geschaffenen) Naturgesetze halten muss, überhaupt noch als "allmächtig"
bezeichnet werden kann, ebenfalls hinfällig wird, ist wohl
offensichtlich. Zumindest bis zum Nachweis des Higgs-Boson
("Botenteilchen", scherzhaft "Gottesteilchen"), mit dem ein denkbarer -
derzeit noch völlig unbekannter -Weg zur Informationsübertragung und
somit Wechselwirkung gefunden werden könnte. Ja, heutzutage wissen wir
nicht einmal, was "Information
an sich", also quasi ein
wechselwirkendes "Informations-Quant" überhaupt sein könnte.
Rudolf
Fiala
Postscriptum:
In
konsequenter Anwendung der Worte von Univ. Vorstand Prof. Ulrich
Körtner; ca. 2009:
Zitat:"So bemüht sich heutige
Theologie darum, Gott
stärker als
Beziehungswesen und
nicht als Substanzwesen zu denken.
Es besteht
ein Konsens heutiger Theologie in einer relationalen Ontologie.
Noch
weiter geht die von A.N. Whitehead und Ch. Hartshorne begründete
Prozeßtheologie,
welche den Gottesbegriff von
personalistischen Konnotationen ablöst."
Aus
http://sciencev1.orf.at/science/koertner/4563
Daraus
resultiert z.B.:
Am
13.2.2011 beim Gottesdienst "Fest der Liebe" in der Wiener A.B.
Johanneskirche:
Ein ausdrücklich von Pfarrerin G.
Lang-Czedik als "neu" angekündigtes Glaubensbekenntnis mit folgendem
Text:
"Ich glaube, dass Gott
Beziehung ist und Beziehung schafft.
Ich
glaube,
dass Gott uns aus der Isolation ruft und selbst das Band ist zwischen
Frau und Mann,
Mutter und Tochter, Vater und
Sohn, zwischen Mensch und Mensch.
Ich glaube, dass Gott die
Mitte ist, wenn zwei zusammen kommen und beieinander sind,
wenn
Menschen sich in die Arme fallen und ihr Leben miteinander teilen.
Ich
glaube, dass Gott Brücke ist und Brücke werden kann zwischen Menschen,
zwischen Völkern, zwischen Himmel und Erde.
Ich
glaube, dass Gott Liebe ist und Liebe wirkt. Amen"
Dieses
Glaubensbekenntnis stammt von http://de.wikipedia.org/wiki/Marriage_Encounter
Weiters
noch aus dem obigen Link von Prof. Körtner:
"Hat der Mensch
eine Seele?
Mit
"Seele" läßt sich die Tatsache bezeichnen, daß der Mensch eine
Identität ausbildet, sich artikulieren und sich zu sich selbst
verhalten kann. Zweifelhaft und theologisch keineswegs notwendig ist
allerdings die Annahme einer unsterblichen Seele, die neben dem
menschlichen Körper existiert und den Tod überdauert.
Die Auferweckung der Toten,
auf welche der
christliche Glaube hofft,
ist nach Ansicht vieler heutiger Theologen als ein Akt völliger
Neuschöpfung zu denken. Was ihr zugrunde liegt, wäre demnach, bildhaft
gesprochen, die Treue Gottes und sein Gedächtnis der Verstorbenen."
Hier
haben wir jetzt einen Beweis, dass das Apostolische Glaubensbekenntnis
wieder einmal - wie in einem anderen Wortlaut auch - veraltet zu sein
scheint, sofern man die Worte Prof. Körtners für "wahr" hält:
[
... ]
[Ich glaube ...],
[ ... ],
[ ... ],
[ ... ],
Auferstehung der Toten (lat.
carnis
resurrectionem, also "des
Fleisches",
eine zentrale Aussage der röm. kath. Lehraussage!)
und das ewige Leben.
Dass
das dort auch beinhaltete "Ich glaube an eine Vergebung der
Sünden" im evangelischen Kontext von Prädestinations- und/oder
Rechtfertigungslehre sehr, aber schon sehr "diskussionswürdig" ist -
nämlich ob obsolet oder nicht, genau so wie das "kommen zu richten"-
möchte ich hier nochmals ausdrücklich in Erinnerung bringen!
Das
"Pars pro toto-Prinzip" würde einen modernen Ersatz des geschichtlichen
"Apostolischen Glaubensbekenntnisses" nahelegen.
Der
oftmals geübte Ersatz durch das noch ältere "Nizäische
Glaubensbekenntnis" ist zwar ein Ausweichweg, aber kaum eine moderne,
vielleicht langegültige Problembeseitigung.
"Wenn
der
Wind des Wandels weht,
bauen die einen Mauern,
die anderen Windmühlen."
Chinesisches
Sprichwort