Das
Zeitparadoxon und seine scheinbar vorhandenen Variationen ist ein
interessantes Gedankengebilde.
Nachdenkliche Science-Fiction Leser neigen zu
einem Gedankenansatz, der schlüssig beweist, dass
Auswirkungen in der Gegenwart aus der Zukunft ja dann a priori schon
vorhanden sein müssten.
Dem wäre(!) zuzustimmen und mich amüsiert in diversen
Filmen und Romanen immer diese von den Autoren nicht beachtete Logik
bei Darstellung von Zeitparadoxa.
Vor Kurzem war zu lesen: "Es muss daher eine Sperre geben!"
Natürlich gibt es die und sie ist wie alles in der Natur ganz
einfach und am denkbar niedersten Energieniveau. Die Natur luxuriert
nicht!
Besonders wenn man den Zeitbegriff etwas mehr eingrenzt. Denn: Was ist
Zeit?
Nämlich nichts anderes als der Ablauf von
Veränderungen, wobei wir trotz der ausgeklügeltsten
Atto-/Femtosekunden-Forschung noch immer nicht
wissen, wie das als "Zeit" abläuft.
Einfaches Beispiel: Aus 2 chemischen Verbindungen wird etwas anderes.
Was geschieht jetzt genau im Moment der Umstrukturierung?
GENAU in dem Moment, in dem irgendwas von Verbindung 1 auf Verbindung 2
übergeht? Welche ZEIT vergeht dabei?
Noch ein viel trivialeres Beispiel: Ich betätige meine
PC-Tastatur: Mein Finger schwebt über der Taste und sinkt auf
sie herab.
Während das Absinkens verlässt er ja erkennbar den
Ort seiner MOMENTANEN Anwesenheit. Wenn die Zeit wirklich gequantelt
ist und die
Elementarteilchen meines Fingers im Zeitquant (n) gerade "irgendwo und
irgendwie" mit dem Aussehen meines Fingers am zugehörigen Ort
(n)
sind, was
geschieht dann beim Übergang von Zeitquant(n) zu Zeitquant(n+1) und Ort(n)
zu
Ort(n+1)? Gibt es
meine Finger doppelt, nämlich in Ort(n) und Ort(n+1) oder dazwischen gar
nicht? Oder
bewegt sich mein "Feld" Finger im Raum? Im gequanteltem? Der Advocatus
diaboli
lacht.
(All das hat nichts mit der Unschärferelation zu tun, es geht
hier nicht um "Messen", sondern schlicht Orts-VERÄNDERUNG")
Diese Beispiele könnten ein sehr grober - zugegeben -
Teilbeweis sein, für das denkbare und noch nicht widerlegbare
mögliche Ergebnis aus
der Femtosekundenforschung: Es könnte gar keine Zeit als "Zeit
an
sich" geben und schon gar nicht gequantelt.
Zurück zum Kern dieser Betrachtung:
Also möglicherweise gibt es die "Zeit an sich" gar nicht.
Vielleicht aber doch; ist letzlich unwesentlich.
Aber eines ist sicher: Es "gibt" auch die Vergangenheit nicht - es "gab" sie einmal -, nur ihre
Spuren "gibt" es angreifbar oder erinnerbar im "Jetzt".
Genau so wenig "gibt" es "Die Zukunft" angreifbar!
Und in etwas, dass es nicht "gibt" - gibt im Sinne einer wirkenden
Präsenz - kann irgendetwas auch nicht zurückspringen.
Jede Veränderung von Zustand 1 zu Zustand 2 geht in Richtung unserer Hilfsdimension "Zeit" bezw. es wird diesen einander folgenden Zuständen ein von uns geschaffener Zeitstempel aufgedrückt, von dem eben gar nicht bekannt ist, ob es ihn "an sich" überhaupt gibt.
28.05. 2024: Und die Gegenwart? Ein manifestes "Jetzt" gibt es auch nicht sondern nur ewiges, haltloses Gleiten zwischen
"schon vergangen
und zukünftig".
Das ist die "tatsächliche Sperre", allerdings nicht eine
energetische oder materielle, sondern schlicht die Negation jeder
Rückbewegungsmöglichkeit, weil das "Ziel" dieser
Rückbewegung gar nicht mehr "existiert"!
Sondern
nur mehr die SPUREN dieser Vergangenheit, die sich völlig
parallel mit uns auch im "Zeitfluss"(!??) verändern.
Inneratomar und grobstofflich.
Oder
wenn man es auf die Spitze treibt: Das Feld, das uns Stofflichkeit
VORTÄUSCHT, befindet sich natürlich auch dauernd in
feldspezifischer Veränderung. Z.B. der Elektronenschalen etc.
etc... samt aller
möglichen fehlerhaften Prozesse.
Daran ändern auch Superstrings und andere Gedankenkonstrukte
bis zum Urknall nichts.
Apropos scherzhaft - oder doch nicht? - zum (1.) Urknall: Wieso wusste
der, wie er zu knallen hat? Auch weil er doch aus dem Nichts, dem
absoluten Nichts - "Singularität", so eine Schnapsidee:
Nichts,
eben
Nichts; wo wäre denn die unendlich gekrümmte und
unendlich dichte Singularität hergekommen? - zu knallen begann?
Zusammengefasst: Es gibt Vieles was wir nicht wissen und es nie
wissen werden/können....
Wie
uns Kurt Gödel genial bewiesen hat. Der im Jahr 2006 100 Jahre
alt
gewesen wäre.
Und Hawking? Von wegen Urknall:
Sein Konstrukt bezieht sich auf die Zeit NACH dem UR-START des
Prozesses, nicht auf
die "Zündung".
Auch
Stephen Hawking (Buch "Eine kurze Geschichte der Zeit") und Roger
Penrose unterliegen dem Gödel'schen
Unvollständigkeitsprinzip, auch wenn sie noch so dagegen
ankämpfen.
Wie
viele andere absolute oder absolutistische Wahrheitsansprüche,
die auf Schein-Konsistenzen basieren, die unter Umständen
Jahrhunderte lang frisiert ("gepflegt") wurden, um eben dem "Schein"
der "Konsistenz" zu entsprechen.
Nochmals: Es gibt nur ein "Heute" = JETZT; sonst gar nichts! Alles Vergangene "gab" es einmal!
Und
die verblüffende religiöse Erkenntnis daraus: Auch für
einen Gott! Von dem schon das alte Testament sagt: Er IST, der Er ist
(JHWH). "Ist" - und nicht "war" oder "wird sein".
Siehe:
52. Gott und wir:
gebunden im kontinuierlich fließenden Jetzt, 22.1.2011
Ansatz
zur Bereinigung des frustrierenden Theodizee-Problems. Nur
die Anthropodizee bleibt über!
Rudolf
Fiala