Beim
teilweisen oder ganzen "In-die-Hand-nehmen" Ihres Glaubens
mögen Ihnen meine Abhandlungen
und Linkangaben helfen.
©
Rudolf
Fiala, 15. 10.
2009, rev.19.06.2022
Calvins drei einfache
Worte, aber Millionen spekulativer, unbestätigbarer Buchseiten.
Und
wenn die Welt unter den vielen Papierseiten erstickte, es würde
um nichts
wahrer.
Calvins
drei einfache Worte, abgeleitet aus seinem folgenden Zitat
zum Glauben, sind:
Gläubigkeit ist Empfindung!
Johannes
Calvin 1509-1564, Das
Originalzitat
zum "Vorgang" des Glaubens:
„Das ist eine
Überzeugung, die der Gründe nicht bedarf, das ist ein
Wissen, das
seinen Grund in sich selber trägt, ja, auf dem das Herz
sicherer und
beständiger ruht als auf irgendwelchen Gründen; das
ist ein Empfinden,
das nur aus himmlischer Offenbarung entstehen kann. Ich rede von dem,
was jeder einzelne Gläubige bei sich selber erfährt
– freilich reichen
meine Worte bei weitem nicht hin, um die Sache recht zu beschreiben!
[...] Für jetzt wollen wir uns dies merken, dass nur der
Glaube der
echte ist, den der Heilige Geist in unseren Herzen
versiegelt.”
Ende
des Calvin-Zitats.
Und ich erlaube mir noch wegen der so gerne geübten
Gläubigkeitsbezweiflungen hinzuzufügen:
Gott ist "der er ist" (JHWH=Jahwe) jenseits jeder
Begründung.
Somit ist eine jedes allgemeingültige Verstehen
übersteigende persönliche ahnungsvolle Empfindung die Basis der
Gotteserfahrung.
Rein subjektiv, nicht verifizierbar und von keinem
Außenstehenden kritisierbar oder bekämpfbar.
Sofern
es Gott in beliebiger Form und mit Geist
und
Seele empfindende Menschen gibt, ist dieses
Calvinzitat unbestreitbar wahr.
Geist und
Seele gleichberechtigt im Gleichklang. Wenn ein "ekklesiologischer"
Geist die Seele dominiert ist die Gläubigkeit - im Unterschied zum
Glauben - ziemlich chancenlos.
Beweise für diese
Behauptung können Sie in unbegrenzter Zahl finden. Hingegen
"Erleuchtete" im Kirchenumfeld zu finden, dürfte
Schwerstarbeit bedeuten.
Es ist mir aber sehr
wichtig zu erwähnen, dass sehr viele "edle" Dienste an den Mitmenschen
seitens der Kirchen geleistet werden. Das hängt
aber nicht von Bergen gottesbeschreibender und
religionsdiskutierender Literatur ab. Es sind Leistungen jedes einzelnen Tätigen
und die "Art" und Details seines Glaubens dürften dafür völlig
unwesentlich sein.
Nun,
das könnte schon wieder das Ende einer Kurzabhandlung sein, wenn es
nicht das große, letztendlich frustrierende "Aber" gäbe:
ABER:
Es gibt Millionen Tonnen
an gedrucktem Papier und Milliarden von
Speicherbytes die beweisen wollen, was der prinzipiell verborgenen Gott
(Deus absconditus) sein könnte, was ER will oder nicht will, was ER
verspricht oder androht, wer IHN vertritt mit welchen angemaßten
Alleinvertretungsrechten oder sogar "in persona" (dank untrennbarer
Trinität!), welche
Organisation(en) ER zur Wahrung SEINER Ziele und Ansprüche gefälligst
zu brauchen
hat und derlei Seltsamkeiten mehr.
Ich bin vor ein
paar Minuten
"heiteren Geistes" an dieses Abhandlungsprojekt herangegangen und mit
jeder Zeile der letzten beiden Absätze bin ich immer trauriger
geworden. Ungeheuerlich, wirklich gewaltig ungeheuerlich ist das, was
man mit scheinbar wohldurchdacht Verfasstem IHM anzutun
versucht. Quasi eine Vergewaltigung, wie ich schon 2008 definierte.
Somit
sofort zum Kern dieser Zeilen:
Diese
Tonnen an erdachter Information sind der logische Beweis dafür, dass
unter diesen Tonnen nichts, absolut nichts darunter ist, was den
geringsten Wahrheitsbeweis präsentieren könnte!
Sofern
es nämlich
einen ansatzweisen Wahrheitsbeweis geben würde, könnte man
den
vielleicht noch ein Bisschen diskutieren, zerpflücken, synthetisieren,
umformulieren und in alle Weltsprachen übersetzen; das wär's dann.
Mögen
diese
fiktiven Originale dann einige tausend Kilo haben, soll sein. Aber es
gäbe keinen Grund für Millionen Tonnen von Papier, die letzten Endes
nur unbeweisbare
Makulatur enthalten und Zwecken dienen, die der
Gläubigkeit an sich nicht dienlich sind. Hilfsbasis eines
großen Geschäftes, vom Wald über die Papierfabrik
etc.etc. bis
zur
Ausgabe und/oder Veranlagung der den Kirchen
dadurch zugeflossenen
Gelder.
Freilich
kann man berücksichtigen, dass die dadurch geschaffene Beschäftigungs-
und Einkommensituation auch ihr Gutes hat, selbstverständlich. Wie in
allen anderen Berufsgruppen auch, die mit etwas Fiktivem oder
Virtuellem handeln.
Dieses Virtuelle oder Fiktive bietet
allerdings
im Normalfall schlicht das, was psychologisch Lustgewinn heißt und
durch
den Belohnungsmechanismus im Gehirn leider auch bis zum Suchtverhalten
führen kann.
Beim
Verfassen von
Gottesinterpretationen haben wir aber bei vielen Autoren und deren
Umfeld den seltsamen Fall, dass vermutlich das
Bewusstsein der letzendlich sinnlosen Arbeit, also des Scheiterns, zu
immer intensiverer Beschäftigung mit noch mehr Veröffentlichungen
führt. Der steinwälzende, verbitterte Sisyphos.
Verbitterung
als Motiv für die Schreibsucht? Verbitterung, dass sich Gott nicht
finden lässt, analysieren, beurteilen und manipulieren lässt?
Bis
zum endgültigen Scheitern weiterhin andauerndes, schreibendes
Aufbegehren gegen den schlechthinnigen Misserfolg.
Vergebung
an sich selbst oder für die Mitspieler und folgerichtig das Trauerspiel
beenden? Man hört nur selten oder nie(?) davon.
Übrigens,
man
hört auch nie davon, dass Gott denjenigen, die Ihn um Vergebung
anflehen, statt sich bei Betroffenen schlicht zu entschuldigen,
vergeben hätte.... Eigentlich logisch, denn wie sprach Jesus
sofort nach dem Vater-Unser:
14
Denn so ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euch euer
himmlischer Vater auch vergeben,
15
Wo ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebet, so wird euch euer
Vater eure Fehler auch nicht vergeben.
Sinngemäß
könnte das wohl auch für die sich
selbst gegenüber begangenen, später ehrlich eingestandenen
Fehler gelten. Heilende Selbstvergebung aus
Überzeugung.
Aber leider, leider: "Der erste
Schritt zur Vergebung ist der
Wille,
zu vergeben." ("The first step in forgiveness is the willingness to
forgive.")
Marianne Williamson - aus: "Rückkkehr zur Liebe",
1992
Zurück
zum Thema: Vergebliche
Formulier- und Schreibmühe,
verschwendete Lebenszeit; aber dafür die anerkennende Hand der
Nutznießer auf der Schulter (oder am Sarg). Und die
weiterer
potentieller Nutznießer, die erklären, die unveröffentlichten Teile des
"umfangreichen Werkes, dessen Bedeutung man erst jetzt erkennt" der
Veröffentlichung und somit Verwertung zuzuführen.
Hauptsache
das Geld fließt. Besonders
ergiebig und mit nur geringem Risiko,
wenn das baldigst nach Ablauf des Copyrights geschieht, keine Erben
mehr gefragt werden müssen oder können, und diesen auch keine Tantiemen
aus dem Werke ihres jetzt wieder
neu hochgelobten Vorfahrens erhalten
werden.
Für
den Erfolg des Geschäftes ist
vorgesorgt, dazu
dient ja das gut organisierte Verlagswesen ("... die Dynamik der
Verlagswelt", Zitat Werner Tiki Küstenmacher, Evang. Pfarrer und
Buchautor, zB. "Simplify Your Life"), das mit Hilfe der mit
jeder Veröffentlichung geschaffenen Reserven durchaus einige Flops
vertragen kann. Zuerst mal eine Erstauflage, und "dann wird man schon
sehen, wie es läuft". Das
Geschäft mit der Neugierde und letzendlich
frustrierenden, wieder neuen Bedarf schaffenden Antwortlosigkeit.
Dazu
noch ein paar Vorträge
vor zustimmungsnickendem geladenen Publikum in bewährter
Umgebung
oder dort noch als weitere Steigerung eine Autogrammstunde.... Die
Gestehungskosten sind bald kompensiert.
Und was hat
das alles mit Gott zu tun, einem schlüssigen Beweis Seines Wirkens?
Sie
ahnen es: NICHTS, schlicht überhaupt nichts!
Im
Gegenteil: Jahrtausende Religionsgeschichte sind doch schon
ein
schlüssiger Beweis für das menschliche Versagen der etablierten
Religionen! Die Millionen von Gemarterten und Toten nicht verhindern
konnten, im Gegenteil mit der Unterstellung von "Gottes Willen
und/oder Segen"
Hilfeleister oder sogar Ursache für das Morden durch die
Jahrhunderte war.
Womit für mich - mein
Privathobby, ich weiß - aus der Ahnung
der
Sinnlosigkeit des gewaltigen konstruierten Informationsberges die Gewissheit
der Sinnlosigkeit wird.
Sinnlos für eine denkbare
Steigerung oder überhaupt erst Verifizierung der Gottes-Empfindung.
"Empfindung"!
Diese ist freilich kein Beweis, den wir nach derzeitigem Wissensstand
auch nie haben werden.
Alles
was mit Gott zu tun hat kann nicht experimentell bestätigt und auch
nicht falsifiziert werden. Hat also nichts mit
Wissenschaft zu tun
sondern - wie Sir Karl Popper nachwies - nur mit unbestätigbarem
"Glauben". Der für
wenige(?) Begnadete zur Gewissheit wird; zur
bestimmbaren Empfindung so wie süß, sauer, salzig,
bitter, schön,
hässlich,
rot, grün, etc. etc., alles subjektive Qualitäten, die erst in unserem
Gehirn entstehen. Von denen ich beispielsweise gar nicht weiß, ob "mein
Sauer" auch "des geschätzten Lesers Sauer" ist.
Glaube
- Empfinden - kein Wissen... aber ein Berg an angeblich beweisender
ekklesiologischer Literatur, der immer mehr wächst.
"Ekklesiologisch",
denn "Theo-logie", also "Gottes-Wissenschaft" über einen
unbeweisbaren,
verborgenen Gott ist ein Paradoxon par excellence. Und das
noch quasi ex cathedra; lächerlich. Bin ich froh, Protestant und Laie
zu sein! Auch wegen des fehlenden Glaubwürdigkeits-Zwanges: klick
hier
Hier
stellt sich freilich auch die Frage, ob die oben erwähnte Verbitterung
über die Unerkennbarkeit nicht ohnedies eines der Hauptmotive für das
Funktionieren des Christentums ist. Fragen, Theorien, Hypothesen,
Verkündigungen ... und NIE Antworten von Gott! Dann wieder Fragen,
Theorien ..... ad infinitum. Und zwischendurch - weils so
leicht geht - Machtausübung
ohne Grenzen.
Auch dadurch sind
immer mehr im Dunstkreis des Christentums aufgewachsenen
Menschen enttäuscht und verunsichert, die
Kirchenaustritte beweisen es, obwohl noch nie so viele "heilige"
Literatur für die "Herde" ((!)Radio Stephansdom 15.10.09 ca. 9 Uhr)
verkauft wurde wie im letzten Jahrzehnt. Und/oder im Internet
lesbar war und ist.
Interessanterweise entsteht
jetzt immer
mehr
kirchenkritische Literatur - kirchenkritisch im Sinne von "Biblizismus,
Fundamentalismus und Dogmatik sind nicht alles, können gar nicht alles
sein". Und in vielen schriftlich festgehaltenen Zeilen ist
die
beginnende, schon von Calvin
vor fast 500 Jahren geforderte
eigenverantwortliche
Glaubensfreiheit zu spüren. Eine Hoffnung für die Zukunft.
Allerdings
gibt es die im weitesten Sinne Esoterische Literatur - bitte nicht zu
vergessen, auch der Apostel Paulus war Esoteriker, weil er Jesus
nie begegnet ist - die
hochinteressante Denkansätze zeigt. Die sich in
besonderen Fällen sogar mit den Erkenntnissen der Quantenphysik, aber
auch mit unbestrittenen Tatsachen der Normalphysik samt Medizin
verbinden lassen.
Wie
beispielsweise Quantenbewusstsein,
Vortrag von Deepak Chopra
Die
Seele, "ein Weites
Land" und die Funktion und wirkliche Leistungsfähigkeit (siehe manche
Autisten!) des Geistes: Nicht einmal bei diesen uns direkt
betreffenden Vorgängen haben wir die geringsten Vorstellungen, was da
WIRKLICH passiert. Alles
nur unbestätigte Theorien und Hypothesen.
Irrationales inklusive.
Und da wollen Spezialisten Gott
im
Ganzen und in Details erklären? Lachhaft.
Wie
sagte Sarvepalli
Radhakrishnan (1888-1975):
"Die Grundwahrheiten einer spirituellen Religion besagen,
dass das
höchste Sein unser eigentliches Selbst ist, das wir zu
entdecken
haben und dessen wir zunehmend bewusst werden müssen, in dem
alles
in allem ist."
"Die Grunderfahrung, auf die alles
ankommt, ist die
Erfahrung des wesenhaften Einsseins mit dem gesamten Sein."
Dazu
ist für mich inkludiert: Wenn es Gott gibt, kann das "gesamte Sein" nur
ein Sein mit
IHM sein!